Halleluja! Schon lange kein so exzeptionelles Debütalbum gehört!
Man studiert die Tracklist und stößt auf “Staying Alive” …. BEE GEES-Cover? In der Tat, aber was für eins – akustisches Intro, dann der Stimmeinsatz der ansatzlos die Nackenhaare stramm stehen lässt. Beim ersten Refrain geht der Typ am Mikro ohne Vorwarnung in die Vollen und dann setzt die Band ein und fährt mit einer geballten Ladung Blues Rock auf, kochentrocken und eisgekühlt, mit einem Lap Steel-Solo das, bei allem Respekt, sebst den verehrten Robert Randolph ein bissl alt aussehen lässt.
CIRCLE OF MUD stammen nicht, wie grundsätzlich anzunehmen, aus dem amerikanischen Süden sondern aus Frankreich. Das Quartett um den Ausnahme-Vokalisten Flo Bauer, den (Steel-) Gitarristen Gino Monachello und die Rhythmus-Abteilung Franck Bedez (bs) und Matthieu Zirn (dr) hat bis auf den eingangs erwähnten Song ausschließlich Eigenkompositionen am Start, die den klassischen Blues nach eigener Aussage ins 21. Jahrhundert transportieren wollen, mit Respekt vor den Altvorderen aber auch einer kompromisslosen, sehr persönlichen Attitude.
Es fällt verdammt schwer, hier Vorzeige-Songs herauszupicken, aber das prächtig southern-rockige “Native Man”, der Swamp-Groove von “Victim Of Love” und die rockige Urgewalt von “Always Have To Run” drängen sich quasi auf den Präsentierteller, dass die Jungs auch ein Händchen für nahezu poppiges, eingängiges Liedgut haben stellen sie mit ”You’re My Home” nachhaltig unter Beweis.
Für mich das unübertroffene Genre-Highlight des Jahres, den Namen CIRCLE OF MUD wird man sich merken müssen!