COLOSSEUM XI

Repertoire Records

Eine Gruppe von Freunden, langjährigen Kollegen und Gleichgesinnten, die das Andenken an die Gründerväter in Ehren halten

Überraschung! Für mich zumindest, da ich erst kurz vor Veröffentlichung vom neuen Longplayer der Legendenband Wind bekommen hatten. Der Vorgänger “Restoration” (2022) hatte ja alle Zweifler verstummen lassen, die eine Fortführung von COLOSSEUM nach dem Ableben von Bandgründer und Trommelgott Jon Hiseman und seiner Frau Barbara Thompson, die die Nachfolge des unvergessenen Saxophonisten Dick Heckstall-Smith angetreten hatten, für unmöglich gehalten hatten.

Die Urgesteine Chris Farlowe, Clem Clempson und Mark Clarke hatten mit Kim Nishikawara (sax), Nick Steed (keys) und dem Ex-GENTLE GIANT-Drummer Malcolm Mortimore erneut hochkarätige Mitstreiten gefunden und das Statement in der Presseinfo “eine Gruppe von Freunden, langjährigen Kollegen und Gleichgesinnten, die das Andenken an die Gründerväter in Ehren halten” bringt es voll auf den Punkt, wie es auf den neun Songs von “XI” hinlänglich nachzuvollziehen ist.

Mit “Not Getting Through” gibt’s den mustergültigen Einstieg mit treibendem Groove und gefälliger Hookline, auf “Gypsy” nehmen die Herrschaften das Tempo raus und gehen bluesig zur Sache bevor mit der achtminütigen “English Garden Suite” ein instrumentales Prog-Sahnestückchen mit mitreißenden Tempi-Wechseln und ausladender Solo-Bravour aller Beteiligten um die Ecke biegt. Dass man hier auch Fremdkompositionen zum Besten gibt mag überraschen, jedoch sind sowohl die Version von “Ain’t Gonna Moan No More” (Van Morrison) als auch die getragene, stimmige Bearbeitung von Jack Bruce’s “Out Into The Fields” mit Clem Clempson am Mikro als durchaus gelungen zu bezeichnen.

Man könnte dem gut und gerne noch einige Superlativen hinzufügen, aber um es kurz und knackig zu halten: Eine Traumscheibe mit allen Zutaten, die sich der geneigte Fan nur wünschen kann! Chapeau!

www.colosseumband.net