Veröffentlichungsdruck oder Stress haben gestandene Recken wohl nur in den seltensten Fällen. Von daher ist es auch nicht sonderlich überraschend, dass sich die aus Schweden stammende Truppe CONSTANCIA für ihr drittes Album abermals gut sechs Jahre Zeit gelassen hat.
Seit dem zweiten Dreher "Final Curtain" (keine Ahnung, was da eigentlich geplant war....) gab es zwar Umbesetzungen am Bass (Linus Abrahamson kam anstelle von "Legionär" Michael Müller) und am Mikro (der Brite Pete Godfrey (u.a. auch bei BLOOD RED SAINTS aktiv) ersetzte David Fremberg), ihre musikalische Richtung hat die Formation aber, fast schon logischerweise will man anmerken, beibehalten.
Auch auf "Brave New World" regiert also der elegant intonierte Sound des Geschwaders das Geschehen, den man irgendwo zwischen Melodic und Hard Rock der gepflegten, typisch skandinavischen Weise verorten kann. Das Keyboard von Bandgründer/Initiator Mikael Rosengren spielt dabei zwar erneut eine gewichtige Rolle, der Großteil der Nummern ist aber dennoch von der Gitarre des Saiten-Haudegens Janne Stark geprägt.
Janne versteht es zwar brillant mit Mikael für harmonischen Gleichklang zu sorgen, dennoch ist es sein Instrument, das in Kombination mit der ausgewogenen, druckvollen Produktion für die entsprechenden Ecken und Kanten sorgt und dem Album das Etikett "Rock" mit Nachdruck verabreicht. Mehr noch, 'Titanium' und 'Stronger' bekamen durch die knackigen Riffs sogar eine feine Metal-Legierung verabreicht und sorgen somit nicht nur für Abwechslungsreichtum, sondern stellen auch gelungene Kontrapunkte zum ansonsten eher zur melodischeren Genre-Seite tendierenden Material dar.
Diese, vergleichsweise harten Brocken ergeben mit Ohrenschmeichlern wie 'Blame It On Love' (hat was von frühen EUROPE) und 'Synchronistic' (lässt an die gemäßigteren 80er-Werke von PRETTY MAIDS denken) sowie dem an den Schluss gestellten 'Open Your Heart' einen ausgewogenen Mix, den alle Genre-Freude definitiv goutieren werden.