CORELEONI III

Atomic Fire Records

Konsequente Fortsetzung, aber mit gehörigen Veränderungen

 

 

Die Intention von Leon Leoni war von Anfang an klar. Er hatte einfach verstärkt Bock auf harten Rock. Deshalb nahm er zusammen mit einigen Kollegen und Freunden unter dem Banner CORELEONI vor vier Jahren "The Greatest Hits, Part 1". Da das Album, auf dem diverse alte GOTTHARD-Tracks in deftigen Versionen dargeboten wurden, überaus positiv aufgenommen wurde, war es nur allzu logisch, dass der ohnehin erwartete zweite Teil nur anderthalb Jahre später nachgereicht wurde.

Darauf konnte Leo erneut auf die Besetzung des Erstlings setzen, und auch das Konzept wurde beibehalten. Dennoch gab es Novitäten zu vermelden. So waren auf "II" neben einer weiteren Ladung GOTTHARD-Songs erstmals auch eigene CORELEONI-Tracks zu hören. Zwar legte Leo danach ein Päuschen ein um an "#3" zu arbeiten, sprich um seine Stammband zu forcieren. Der Fortbestand seiner Nebenbaustelle stand jedoch zu keinem Zeitpunkt in Frage.Von daher war auch das vorliegende, simpel wie logisch betitelte "III" zu erwarten, der Zeitpunkt der Veröffentlichung jedoch nicht unbedingt vorhersehbar. Das lag unter anderem daran, dass sich Ronnie Romero aus der Formation verabschiedete, und ein neuer Frontmann gefunden werden musste.

Mit Eugent Bushpepa konnte zum Glück recht rasch ein Nachfolger rekrutiert werden. Der gebürtige Albaner ist zwar, trotz eines kurzzeitigen Engagements bei DARKOLOGY, hierzulande noch weitgehend unbekannt, hat sich in seiner Heimat aber längst einen guten Namen gemacht. Unter anderem mit seiner früheren Band SUNRISE, die bereits das Publikum für DEEP PURPLE anheizen durfte. Aber auch als Solo-Künstler, vor allem, weil er 2018 als Vertreter seiner Heimat beim ESC auf die Bretter durfte.

Seine Stimme ist der seines Vorgängers generell nicht unähnlich, und auch den Einfluss des großen David Coverdales auf seine Phrasierung wird er wohl nicht abstreiten. Durchaus denkbar, dass CORELEONI genau danach gesucht haben, denn die Band schließt stilistisch wie auch vom Rock-Appeal her, nahezu nahtlos an die ersten beiden Scheiben an.

Nicht aber vom Konzept her, denn die Neuinterpretationen von GOTTHARD-Songs (wie etwa das seit jeher unterbewertete 'Fist In Your Face') sind mittlerweile nur noch im Bonusteil zu finden. CORELEONI setzen nämlich stattdessen mittlerweile verstärkt auf eigenes Material. Dieses ist, wenig überraschend, zwar nicht allzu weit vom Sound der eidgenössischen Rockinstitution entfernt, und wird auch von den Riffs und Gitarrenmelodien des Chefs geprägt. Dermaßen satt und deftig gerockt wurde aber auf den letzten GOTTHARD-Scheiben nicht.

Daher sollten Tracks wie 'Let Life Begin', 'Purple Dynamite', 'Greetings From Russia', aber auch der gelungene, knallhart und trocken runtergeholzte STONES-Klassiker 'Jumpin‘ Jack Flash', nicht nur von Fans der Stammband des sympathischen Schweizers angetan sein, sondern alle Zeitgenossen, die sich von traditionell angelegtem Hard Rock angesprochen fühlen.

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