Diese Schweden haben sich im Laufe der Jahre zwar in erster Linie als Live-Macht ihren guten Ruf erspielt, aber auch mit ihren Alben haben sie immer wieder aufhorchen lassen. Zuletzt mit „Bitter“, das 2019 in die Umlaufbahn gewuchtet wurde, und seinem Titel zumindest unterschwellig auch musikalisch gerecht werden konnte.
Der mit Wucht und Groove intonierte Heavy Rock der Herrschaften sorgte aber dennoch für vorwiegend fröhliche Mienen in der Zielgruppe. Daran wird die nunmehr offenbar nur noch als Trio aktive Formation fraglos auch mit ihrem sechsten Langeisen anschließen können. „Plague“, das sich konzeptionell mit den Geschehnissen in den letzten Jahren auseinandersetzt, kommt erwartungsgemäß heftig, und ab und zu sogar sprichwörtlich gewaltig aus den Boxen. Klar, das Album könnte von den Musikern durchaus auch als Therapie betrachtet worden sein.
Als verdammt heftige Therapie übrigens, denn „Heavy“ - im wahrsten Sinne des Wortes - sägen hier die Gitarren, und nicht minder brutal pumpen die Bassläufe und donnert das Schlagzeug. Aber auch die bärbeißige Stimme von Jens Westin fügt sich gut ins Geschehen ein. Die düstere Atmosphäre der Nummern, die logischerweise weder von purer Lebensfreude noch von uneingeschränkter Freiheit handeln, wird dadurch zusätzlich untermauert.
Dass man dieser Band immer wieder attestiert, sie würde die traditionelle Gangart mit zeitgemäßen Sounds grandios kombinieren, lässt sich abermals bestätigen. Diese Aussage wird auch unverändert bleiben. Wenn nicht in Zukunft sogar noch öfter zu vernehmen sein, wie lässig arrangierte, als Live-Granaten vorprogrammierte Hämmer wie ‚Monster‘ oder ‚Drums Of War‘ beweisen.
Bleibt bloß noch zu hoffen, dass demnächst Fans beider „Neigungsgruppen“ zu CORRODED finden. Es muss ja nicht gleich zur Therapiesitzung sein....
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