COWBOY JUNKIES Songs of the Recollection

Proper / Bertus

Cover-Koryphäen

Cover-Alben haben eine lange, streckenweise etwas durchwachsene Tradition. David Bowie hatte bereits 1973 mit “Pinups” einen Meilenstein gesetzt, seitdem fühlen sich Musiker diversester Genres bemüßigt ihren Vorbildern zu huldigen, zuweilen auch dann, wenn die Inspiration für eigene Großtaten gerade abhanden gekommen war.

Nicht so bei den COWBOY JUNKIES – die hatten ziemlich zu Beginn ihrer Karriere bereits überaus gelungene Covers auf diversen EP’s abgeliefert, allen voran eine fulminante Version von Lou Reed’s “Sweet Jane”, zur allgemeinen Überraschung kommen sie jetzt mit einem kompletten Album mit Songs illustrer Kollegen wie David Bowie, Bob Dylan, THE CURE, THE ROLLING STONES und Neil Young, der sich hier sogar mit zwei Titeln wiederfindet.

Bowie’s “Five Years” ist beileibe keine leichte Übung aber sie funktioniert – wenn die Frontfrau Margo Timmins ihre anfänglich hörbare Scheu ablegt liefert sie eine astreine Performance, mit Spannungsaufbau und enormer Intensität genau wie im Original. Gram Parsons kommt mit einer bestechenden Honky Tonk-Version von “Ooh Las Vegas” zu neuen Ehren und die STONES werden mit einem sehr relaxten Take von “No Expectations” vorgeführt. Neil Young haben die COWBOY JUNKIES in der Vergangenheit schon mal gecovert, hier nehmen sie sich zwei seiner Kompositionen in sehr unterschiedlicher Überarbeitung zur Brust: Das ungeschliffene “Don’t Let It Bring You Down” präsentiert sich hier als Midtempo-Groove-Rocker mit vordergründigen, druckvollen Gitarren-Leads, das eher unbekanntere “Love In Mind” kann trotz oder genau wegen des heraufbeschworenen trüben, augelaugten Szenarios überzeugen. Für mich übrigens die beiden besten Titel auf dem Longplayer.

Dass der eine oder andere Song schon mal auf einem früheren Release zuhören war tut nichts zur Sache, als kompaktes Kompendium überzeugt “Songs Of The Recollection” in allemal.

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