So wirklich gerecht hat man in diesem Jahr nicht mehr mit einem neuen Studio-Dreher dieser Schweden, schließlich hatte die Band im letzten Sommer als nächstes ein Live-Album angekündigt. Konkret wollte man als nächste Veröffentlichung den Auftritt vom letztjährigen "Bang Your Head!!!"-Festival als CD/DVD-Kombi-Pack unters Volk bringen. Da jedoch leider irgendetwas schief gelaufen ist bei den Aufnahmen in der "Volksbank Messehalle" haben sich CRAZY LIXX dazu entschieden davon abzusehen. Schade eigentlich, denn der Auftritt war fulminant und in der Tat erinnerungswürdig, und das nicht nur auf Grund der durch die Pyros verursachten mörderischen Hitze in der ersten Reihe.
Ein Glück, dass sich die Jungs davon nicht haben runter ziehen lassen, sondern einmal mehr mit unbändiger Spielfreude und Motivation ans Komponieren neuer Songs gegangen sind. Daher ist auch "Forever Wild" ein Album geworden, dass auf Anhieb beste Laune verbreitet. Im Unterschied zu den vorangegangenen Langeisen scheint der Fokus verstärkt auf Hooks und zwingende Melodien gelegt worden zu sein. Kein Wunder also, dass sich die Scheibe als wahre Hitkandidaten-Fundgrube entpuppt. Zwar kommt das Album nicht mit jener unbekümmerten Frische daher, die beispielsweise das 2012er-Werk "Riot Avenue" ausgezeichnet hatte und auch die raue, geradezu ungestüme Sleaze-Gangart von "Ruff Justice" wurde minimiert, die Anzahl an potentiellen Chartbreakern war jedoch nie zuvor dermaßen hoch.
Schon der Einstieg mit dem locker-flockigen 'Wicked' macht deutlich, dass CRAZY LIXX längst auch ein Händchen für gepflegten Melodic / AOR-Stoff haben. Zudem lässt man damit einen Kracher vom Stapel, der durchaus auch den berühmteren Landsleuten von H.E.A.T oder ECLIPSE gut zu Gesichte stehen würde. Das gilt auch für einige andere Tracks, unter anderem für 'Weekend Lover', einem weiteren Vorzeige-Exemplar gediegener Schweden-Melodic-Kost.
Doch nicht nur mit Songs aus dieser Ecke wissen CRAZY LIXX zu beeindrucken. Als akute Monster-Ohrwürmer mit Langzeitwirkung entpuppen sich auch das knackig-explosive 'Silent Thunder', das ganz offensichtlich schwer von DEF LEPPARD inspirierte 'Eagle', sowie die Hair Metal-Hymne 'Terminal Velocity', die uns direkt nach L.A. anno 1984 verfrachtet. Nicht minder zwingend kommt auch die getragene Titelnummer aus den Boxen, mit der das Spektakel schließlich beendet wird.
Kurz, ein cooles Album, das hoffentlich bald auf den Bühnen dieser Welt (gerne auch wieder beim eingangs erwähnten Festival, vielleicht klappt's ja beim nächsten Mal auch mit der Technik) zu bestaunen sein wird!