CREAM Goodbye Tour Live 1968

Universal

Das ultimative Live-Vermächtnis!

Ich hatte mir erst kürzlich “Sunshine Of Your Love – A Concert For Jack Bruce” besorgt, ein überaus gelungenes Tribute an den unvergessenen Ausnahme-Bassisten. Diverse illustre Zunft-Kollegen gaben hier einen Auszug aus Jack’s Lebenswerk zum Besten, darunter naturgemäß auch eine Handvoll CREAM-Songs – und egal, ob Könner wie Neil Murray oder Mark King den Tieftöner bedienten, die Signature-Basslines stachen ansatzlos hervor.

Auch die Drum Patterns des mittlerweile ebenfalls von uns gegangenen Ginger Baker waren eine Klasse für sich und beinflußten Generationen von Schlagzeugern, über die Gitarrenkünste Eric Clapton’s, des letzten “Survivors” der Mutter aller Power-Trios, zu referieren hieße wohl Eulen nach Athen tragen.

Nach drei bahnbrechenden Studio-Releases kulminierten die Spannungen innerhalb der Band und man beschloß, 1968 im Anschluß an die US-Tour das Handtuch zu werfen. Die Plattenfirma überredete die Herrschaften noch zu einem allerletzten Longplayer und so erschien Anfang 1969, quasi posthum, “Goodbye”, das neben drei neuen Songs (darunter “Badge”, das als Single-Auskoppelung noch ganz oben in den Charts landete) magere drei Live-Aufnahmen aus dem Los Angeles Forum vom 19. Oktober 1968 darbot.

Mit dem vorbildlich auf gemachten 4 CD-Boxset “Cream Goodbye Tour Live 1968” kommt man nun in den Genuß von vier kompletten Shows – Oakland Coliseum 4. Oktober, Los Angeles Forum 19. Oktober, San Diego Sports Arena 20. Oktober und das bisher nur auf Bildträger erschienene Konzert aus der Londoner Royal Albert Hall vom 26. November. Die Setlists sind mit den Crowdpleasern “White Room”, “Politician”, “Crossroads”, “Sunshine Of Your Love”, “Spoonful” und “I’m So Glad” deckungsgleich, dazu wurden alternierend “Deserted Cities Of The Heart”, “Passing The Time”, “Sitting on Top Of The World”, “Traintime”, “Toad” oder “Stepping Out” dargeboten. In Los Angeles fungierte Buddy Miles als Zeremonienmeister, angesichts des formidablen Sets stellt sich die Frage, warum man seinerzeit auf “Goodbye” nicht mehr Songs draufgepackt hatte – die LP-Spielzeit hätte locker noch “White Room” oder “Crossroads” vertragen können.

Dem finalen Auftritt in der Royal Albert Hall war die kollektive Erleichterung definitv anzuhören, hier gingen Eric, Jack und Ginger nochmals in die Vollen. So zerüttet die persönliche Situation zwischen den Dreien damals auch gewesen sein möge, die Chemie stimmte bis zum allerletzten Ton. Ein triumphaler Abgesang, der übrigens 2005 ein einmaliges da capo fand.

Das 70-seitige Hardcover Buch mit einem Essay von David Fricke mit Interview-Zitaten der drei Protagonisten, Hochglanz-Fotos, Presse-Clips, den Melody Maker- und NME-Charts und der Abbildung diverser (mega rarer) Singles ist dann noch das Sahnehäubchen, alles in allem fraglos ein Schmuckstück britischer Rockhistorie. Pflichtkauf ohne Wenn und Aber!

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