Vor zwei Jahren hat der in Paris ansässige Yiannis Tziallas diese Formation aus der Taufe gehoben. Der Grieche hat zwar mehrere Band- und Projektbeteiligungen vorzuweisen, ist veröffentlichungstechnisch bislang aber lediglich mit einer, unter seinem Namen aufgelegten EP mit dem Titel "Embrace The Mythos" in Erscheinung getreten. Diese legte zum einen den Grundstein für die Zusammenarbeit mit seinem Label, und zum anderen auch die Basis für "Enter The Dreamlands", schließlich sind die Tracks der EP in überarbeiteter Version auch darauf enthalten.
Auch bei CYCLOPEAN WALLS ist Yiannis hauptverantwortlich für alles, was die Kompositionen selbst betrifft, und hat erneut sämtliche Saiteninstrumente und Keyboards eingespielt. Dennoch will er das Unternehmen keineswegs als Solo-Projekt betrachtet wissen. Insofern nachvollziehbar, da er die nunmehr doch überaus üppig ausgefallene, bombastreiche Umsetzung der in erster Linie vom Werk und Wirken von H.P. Lovecraft inspirierten Kompositionen keineswegs im Alleingang bewerkstelligen konnte.
Das wird schon durch das ergreifende, klassische Intro 'Polaris' deutlich, das vom "Esession Strings Quartet" eingespielt wurde. Symphonische Klänge sind im Verlauf der Spielzeit mehrfach zu vernehmen, diese dienen jedoch ebenso wie ein ab und an für Akzente sorgendes Saxofon, nur zur Unterstützung des teils verschachtelten, teils überaus komplexen Progressive Metal, der dem Initiator vorschwebte.
Wesentlich mehr zur Wirkung des idealerweise am Stück zu konsumierenden Albums, trägt aber ohnehin Raphael Gazal bei. Der zuletzt auch bei den US-Proggies LEVIATHAN überaus positiv aufgefallene Brasilianer erweist sich nämlich erneut als Idealbesetzung für derlei Sounds. Seine Stimme wirkt zwar auf den ersten Eindruck immer noch verhältnismäßig unauffällig, am Umstand, dass Yiannis einen überaus kompetenten Sänger für sein Unternehmen engagieren besteht aber kein Zweifel. Zumal Raphael sowohl in den galoppierenden, schnellen Tracks eine ordentliche Leistung liefert als auch emotionsgeladene, eher getragene Passagen mehr als nur solide vorzutragen versteht.
Nicht zuletzt seine offenbar eher bescheidene Art dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass Raphael zusammen mit der dafür ins Studio gebetenen Andrea Krux 'The Dweller In Darkness' zu einem der Highlights werden lässt. Dermaßen entspannt und harmonisch klingt nämlich wahrlich nicht jedes Duett.
Ein eher gediegenes, atmosphärisches Erscheinungsbild - das auf Grund des thematischen Hintergrundes bei weitem nicht so düster ausgefallen ist, wie angenommen - scheint generell im Sinne des "Erfinder"“ gewesen zu sein, denn "Enter The Dreamlands" erweist sich trotz unzähliger Rhythmus-, und Tempowechsel als absolut stress- und kitschfrei, und sollte daher auf jeden Fall seine Fans finden.
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