DAN REED Confessions

Zerone

Im zweiten Durchgang auf’s Stockerl

 

the road to love can be long

if you’re not ready

if you’re not strong

like the wind

without you, my love

it’s easy to cave in

Wie der Titel vermuten lässt legt Dan Reed wieder mal ein sehr persönliches Album vor und das oben angeführte Text-Exzerpt aus dem Song “Cave In” ziert auch gleich die Innenseite des Covers.

Wer mit dem Backkatalog des Künstlers vertraut ist wird wissen dass er bereits mit DAN REED NETWORK Autobiographisches in den Lyrics verarbeitet hatte. Als ich die Gelegenheit hatte Dan anlässlich seines Comebacks im Rahmen eines obskuren Festivals im charmanten, aber ebenfalls obskuren britischen Städtchen Dudley zu interviewen erfuhr ich so manches Detail aus den Jahren abseits des Music-Business, Details die er sukzessive mittels Songtexten (und begleitenden Erzählungen bei Konzerten) mit seinem Publikum teilte.

Neben der offenkundig sehr erfolgreichen Reunion von NETWORK (im Dezember mit EXTREME auf UK-Tour) hat der Workaholic Zeit für dieses Solo-Oeuvre gefunden, das mich im ersten Durchlauf merklich irritierte: Während die Songs auf den bisherigen Longplayern primär mit Akustik-Gitarre und/oder einer Handvoll Gastmusikern eingespielt wurden ist der Zuhörer auf “Confessions” ohne Vorwarnung mit Drummachine, Loops und elektronischen Effekten konfrontiert, die die feinsinnige Gitarrenarbeit manchmal über alle Maßen überlagern oder in der Hintergrund drängen.

Im zweiten Versuch, mit Fokus auf die Lyrics, wurde ich dann zusehends versöhnt – mit gewohnt intensivem und emotionalem Gesangsvortrag lässt uns Dan an seinen Wünschen, Begegnungen, Erfahrungen und Visionen, an seinem Mikrokomos teilhaben. Und dann ist auch plötzlich die Musik wieder stimmig…

Favoriten herauszupicken fällt schwer, ich würde das eingangs erwähnte, nahezu schwebende “Cave In” oder das verklärte “Day One” als Anspieltipps ans Herz legen.

Thank you, brother Dan!

 

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