Alter! Der neue Longplayer des Quartetts aus Aussie-Land ist Zeitreise on the rocks: Allein Songtitel wie “Wolfman Woogie” oder der wie das Album benamste Opener zeugen von einer gewissen Durchgekalltheit und auch der Sound erinnert über weite Strecken an berüchtigte 70er Epigonen wie HAWKWIND oder gelegentlich auch MAN.
In gewisser Weise ist DATURA4 eine One Man Show – Bandchef Dom Mariani ist Sänger, Gitarrist und Songwriter in Personalunion, laut Presseinfo “wuchs er in den 70er Jahren an Australiens Westküste auf und inhalierte dort die markanten Rock- und Blues-Gitarrensounds der dortigen Musikszene.” Vermutlich inhalierte der Gute auch noch andere Essenzen, wenn man das Hybrid aus unverschämt geilem old school-Rock, Psychedelic-Tupfen und Blues (mit gelegentlicher, massiverBoogie Schräglage und / oder gehöriger Fuzz-ness) einer genaueren Hörprobe unterzieht liegt die Annahme nahe.
Anderseits haben auch die Bandkollegen ein gewichtiges Wörtchen mitzureden: Bob Patient rollt auf einem Gutteil der 10 Titel einen fetten, schwurbelnden Hammond-Teppich aus, angesichts dessen sich Erinnerungen an Mucker wie BIRTH CONTROL zu besten Zeiten förmlich aufdrängen. Dass es in diesem Kontext auch den Unterbau einer ultratighten Rhythm-Section braucht ist wohl klar und Stu Loasby (bs) und Warren Hall (dr) liefern punktgenau und präzise ab, wovon man sich z.B. auf “Mother Medusa” nachhaltig überzeugen kann. Und – last not least – Harp-Player Howie Smallman kommt zwar nicht durchgehend zum Einsatz, wenn er aber wie auf “Woolfman Woogie” von der Leine gelassen wird, dann legt’s die Ohren an, Herrschaften! Und da muss man neben den bereits erwähnten Highlights unbedingt noch “You’re The Only One” vor den Vorhang bitten: Was mit fast hypnotischen, dräuenden Desert-Klängen beginnt, prononciert durch "Once Upon A Time In The West”-anmutende Harmonika-Untermalung, kulminiert in einem exzeptionellen Dialog zwischen Fotzhobel und Slide.
Ok, genug geschwärmt, für mich sowieso schon eines der Jahres-Highlights. Besorgt euch das Teil!