“When I listen to other people's voices and songs—more importantly the way they sing them and interpret the words—I feel at home. I identify with it. It comforts me more than anything else. There's not one performer on the record who I haven't been moved by.” Dave Gahan, seines Zeichens Frontman der Synth-Pop-Ikonen DEPECHE MODE und Live Performer par excellence, ist durchaus geübt im Covern. Seine größte Inspiration bisher war Martin L. Gore, der Meister hinter DEPECHE MODE, der auf der Bühne aber lediglich den Platz an der Seite einnimmt. Bis vor rund 20 Jahren fühlte sich Gahan offensichtlich wohl in der Rolle des Performers, der den Anweisungen des Regisseurs (Gore) folgte. Mit seinem ersten Soloalbum „Paper Monsters“ (2003) veröffentlichte der damals 41-jährige Brite die ersten Songs, die aus seiner eigenen Feder stammten.
Auf den darauffolgenden DM-Platten fand man hin und wieder Gahan’s Songwriting-Credit unter dem Titel. Und mit den SOULSAVERS fand er im Jahr 2012 ein sich wunderbar ergänzendes Nebenprojekt für seine Karriere. Nun hat sich Dave Gahan offenbar genügend kreativ ausgetobt und widmet sich wieder gänzlich dem „Hochstaplertum“. „Imposter“, die dritte Kollaboration zwischen Gahan und den SOULSAVERS, ist aber ganz und gar nicht unoriginell. Schon ohne den Star-Frontman zeigten die SOULSAVERS, dass sie voller Kreativität stecken. Beginnend mit den ausgewählten Songs, die penibelst und mühevoll aneinandergereiht wurden, sodass das ganze Album auch über einen gewissen konzeptuellen Touch verfügt, merkt man: Die Mitwirkenden nehmen dieses Album sehr ernst, genauso wie jedes andere ihrer Vorgängeralben. Neil Young’s „A Man Needs A Maid“, Bob Dylan’s “Not Dark Yet” oder PJ Harvey’s “The Desperate Kingsdom Of Love” – um nur ein paar zu nennen – wurden von den SOULSAVERS meistervoll umarrangiert und den letzten Feinschliff gibt Gahan’s mächtiger, magnetischer Bariton. Ausgeliehene Stücke, die von den SOULSAVERS und Dave Gahan in ein neues, eigenständiges Meisterwerk verwandelt wurden.