Blues-Fans wird Dave Kelly als Slide Gitarren-Experte der BLUES BAND geläufig sein, deren Geschicke er gemeinsam mit Sänger Paul Jones über 40 erfolgreiche Jahre lenkte, oder auch von dem nicht minder beliebten Bandprojekt unter eigenem Namen. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass der Mann gemeinsam mit seiner Schwester Jo-Ann in der JOHN DUMMER BLUES BAND maßgeblich beim britschen Blues-Boom der 60er mitmischte.

Dass Dave 2022 die BLUES BAND in den wohlverdienten Ruhestand geschickt hat ihn sichtlich gut getan – der Covershot zeigt den 77-Jährigen entspannter als je zuvor und für die Aufnahmen zu dem vorliegenden Longplayer, die durch den Covid-Lockdown über längere Zeit ins Stocken gerieten, hatte er sich den Multi-Instrumentalisten Rob Millis und langjährige Weggefährten wie Pete Emery (git), Lou Stonebridge (keys), Doug Cox (dobro) und Steve Simpson (violin) ins Studio geladen, auch Kumpel Paul Jones steuerte seine Trademark-Harmonica Parts bei.

Die Setlist bedient sich mit “Let’s Do It, Let’s Fall In Love” (Cole Porter), “Georgis On My Mind” (Hoagy Carmichael), “Mean Old Frisco Blues” (Arthur Crudup) und “Take me Home, Country Roads” (John Denver) nach Belieben aus dem “Great American Songbook”, klasse Songs aus Dave’s Feder wie der Titeltrack “Sun On May Face”, “Too Happy To Write” und ”Them Ole Crossroad Blues”, ein BLUES BAND-Klassiker, den er als Hommage an den im Vorjahr verstorbenen großen Tony McPhee hier neu eingespielt hat, sorgen für das nötige Gleichgewicht.

“I Am The Blues”, der abschließende Cut auf diesem Album, zeugt von gesundem Selbstbewusstsein, angesichts Dave Kelly’s beeinduckender Vita möchte man dem Mann auch keineswegs widersprechen.

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