DAVID BYRNE American Utopia

Warner

Qu'est-ce que c'est?? Quelle surprise!!

 

Schon blöd, wenn man auf Urlaub ist und genau dann einer der genialsten, einflussreichsten Künstler unserer Ära nach Wien kommt. Noch blöder, wenn das vor 9 Jahren passiert ist (11. Juli 2009) und besagter Künstler seither so gut wie keine Konzerte mehr gibt. Fast eine ganze Dekade fragte man sich, ob David Byrne so einen Bowie-mäßigen Stunt abzieht, sich bis zu seinem Ableben einfach von der Öffentlichkeit fern hält und hier und da obskure Musikprojekte ans Label mit der Bitte um Veröffentlichung schickt.

Dass dieses halbe Sabbatical im Jahr 2018 ein Ende nimmt, dass David Byrne ein Solo-Album herausbringt – nämlich so ein neoklassizistisches David Byrne Werk, auf das wir irgendwie 30 Jahre warteten – und dass er im gleichen Jahr auf Welttournee geht (ja, auch ein Wien-Date wurde bereits angekündigt) – und es soll quasi noch dazu eine Best-Of Tour werden und keine konzeptionelle Arthouse-Installation, die eigentlich niemand sehen will (das würde man Herrn Byrne nämlich auch zutrauen) – ist ein Geschenk der Götter. Man muss sich schon ein paar Mal eine Watsche geben, um zu verstehen, dass das Realität ist. "American Utopia" ist Byrne's erstes reines Solo-Album seit dem 2004 erschienenen "Grown Backwards" und die erste Kollaboration mit Produzenten-Legende Brian Eno seit ihrer gemeinsamen Kreation "Everything That Happens Will Happen Today" (2009) und es platziert jedem eingefleischten Byrne-Fan einen saftigen Grinser ins Gesicht. Besonders, weil es eine derart mühelose Liedersammlung für den Zuhörer ist – etwas, was man nicht immer von dem 65jährigen Sänger bekommt. Soll nicht heißen, dass "American Utopia" anspruchslos ist – im Gegenteil. Tracks, wie der schizophrenen Opener "I Dance Like This", das rhythmisch ambitionierte "It's Not Dark Up Here" oder die elektro-lastige, verspielte Single "Everybody's Coming To My House", auf der Byrne sein nach wie vor elastisches Stimmvolumen zum Besten gibt, reihen sich schon beim ersten Lauscher in den Rang seiner unvergesslichen Hits ein.

Wie bereits euphorisch erwähnt, kommt der Talking Head-Master fast genau 9 Jahre nach seinem letzten Wien-Date – am 26. Juni – ins Museumsquartier. Die Show soll laut eigenen Aussagen die ambitionierteste seit der "Speaking In Tongues" Tour 1983 der TALKING HEADS sein. Und wer "Stop Making Sense" gesehen hat – der unumstritten beste Konzertfilm aller Zeiten!!! – kann ab sofort den morgentlichen Freudensprung in seinem Alltag einführen!

davidbyrne.com

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