Beim insgesamt neunten Studioalbum ist die Bay Area-Ikone inzwischen angekommen und einmal mehr sind in etwa drei Jahre seit dem Vorgänger ins Land gezogen. Dieser Veröffentlichungs-Rhythmus scheint dem Quintett offenbar sehr entgegenzukommen, denn seit 2010 bzw. „Relentless Retribution“ hält die Band daran fest. Ähnlich ist es auch in den Jahren davor gelaufen, weshalb mit „Humanicide“ das insgesamt bereits sechste Album seit der Wiederaufnahme des Band-Betriebs 2001 zu Buche steht.
Anzunehmen, dass die 36 Monate zwischen den Veröffentlichungen damit zu tun haben, dass die Herrschaften nahezu permanent auf Achse sind. Auch was die Cover-Gestaltung betrifft, lässt sich längst ein „roter Faden“, genauer gesagt ein Wiedererkennungsmerkmal feststellen. Das immer wieder vorkommende, hässliche „Untier“ ziert erneut die Hülle (und das noch dazu in mehrfacher Ausführung, iiiiihhhh) und wurde dieses Mal von Brent Elliott White in Szene gesetzt. Ähnlich sieht es beim Sound aus, auch hier halten DEATH ANGEL an der bewährten Gangart fest und haben zum vierten Mal in Folge mit Jason Suecof zusammengearbeitet, ehe sie Ted Jensen vom „Sterling Sound“ mit dem Mix beauftragten.
Logisch also, dass es auch musikalisch in der bekannten Machart zur Sache geht. Alles andere als der band-typisch, quirlige, aber dennoch technisch versiert vorgetragene Thrash Metal mit entsprechender Arschtritt-Kante wäre aber auch eine herbe Enttäuschung gewesen. Ist es aber nicht, da DEATH ANGEL einmal mehr eine Performance liefern, die keine Wünsche offenlässt und die Herren aus der Bay einmal mehr unter Beweis stellen, dass sie auch anno 2019 ausnahmslos ansprechendes Material im Talon haben.
Dieses wird erwartungsgemäß auf höchst energische und dynamische Weise dargeboten, weshalb man schon jetzt sicher sein kann, dass die furios-aggressive Abrissbirne ‚Aggressor‘, das mächtige ‚I Came For Blood‘ sowie der lässig-rotzige ‚Revelation Song‘ demnächst Einzug in die Setliste der Band finden werden. Und wenn die Herrschaften mit ‚The Pack‘ losbrettern, geht jedes Festival-Publikum steil. Optimalerweise schließt die Band damit unmittelbar an ihren Klassiker ‚Voracious Souls‘ an, der einem dabei sofort in den Sinn kommt. Wie heißt es doch so schön? „Gott weiß, ich will DEATH ANGEL sehen“. Oder war das anders?
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