„Putting the Deep back into Purple" wurde als Motto der in Ehren ergrauten Hard Rock-Urväter ausgegeben, als bekannt wurde, dass sie doch noch einmal ins Studio gehen würden. Konkret ging es nach Nashville, wo zum dritten Mal in Folge mit Star-Produzent Bob Ezrin gearbeitet wurde. Mit absolut überzeugendem Ergebnis!
Zum einen, weil man dem Quintett anmerkt, dass die Songs mit Hingabe und aus purer Überzeugung eingespielt wurden. Und zum anderen, weil die Band eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass sie es immer noch schafft mitreißende Kompositionen zu erschaffen. Zudem weiß die Mannschaft seit langen Jahren, was sie sich selbst noch zutrauen kann bzw. darf. Deshalb verzichtet man erneut ganz bewusst darauf Ian Gillan in Höhenlagen zu drängen, die der Mitt-70er nicht mehr hinbekommen kann. So etwas wäre völlig stupid und würde den „Fluss“ der Scheibe definitiv stören. Das wollte logischerweise keiner der Beteiligten und deshalb wird auch J.E.D.E.R. Rockmusik-Gourmet an dem mehr nach einem Statement als nach einem simplen Albumtitel klingenden "Whoosh!" seine Freude haben.
Warum? Weil der Dreher gespickt ist mit zeitlos-exquisiten Häppchen wie dem locker-flockigen Opener ‚Throw My Bones‘, dem elegant swingenden 'Drop The Weapon’, oder dem hurtig trabenden ‚The Long Way Round‘. Ausfälle sind dagegen bis zum Ende hin nicht auszumachen, das Ensemble liefert ausnahmslos hochwertig intonierte und variantenreich angelegte Edel-Rock-Perlen. Und selbst ausgewiesene Liebhaber der Instrumentalisten kommen auf ihre Kosten, denn sowohl Tastenwizard Don Airey als auch Saitenhexer Steve Morse dürfen sich mehrfach an Ihren Arbeitsgeräten nach Herzenlust austoben.
Sollte „Whoosh“ also nun tatsächlich das letzte DEEP PURPLE-Studioalbum gewesen sein, verabschiedet sich die Band mit einem sprichwörtlichen „Whoosh!“ in den Ruhestand. Danke, meine Herren!
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