Warum diese Compilation kurz vor dem Weihnachtsgeschäft in die Läden kommt, soll (und braucht) hier erst gar nicht kommentiert zu werden. Die insgesamt 35 Tracks dieser Doppel-CD (das Gerät ist übrigens auch als Doppel-Vinyl sowie digital zu erwerben ist) erweisen sich nämlich auf jeden Fall als ordentlich ausgewählt und werden das Herz jedes einzelnen LEPPARD-Fans höherschlagen lassen.
Schließlich kredenzt man uns einen wohldurchdachten Auszug der erfolgreichsten Veröffentlichungen der Briten und lässt dabei sofort Gedanken an jene Tage aufkommen, an denen man lautstark bei Partys (oder im Auto, schließlich hatte man auch von dieser Band ein Mix-Tape mit dabei, oder wo und wann auch immer…) zu 'Photograph', 'Let’s Get Rocked', 'Rock Of Ages' oder anderen Edel-Rock-Perlen der Band aus dem britischen Sheffield mitgegröhlt hat.
Allerdings sei hinzugefügt, dass man leider darauf vergessen hat auch das Frühwerk der Herrschaften zu berücksichtigen. So wird das 1980er Debüt "On Through The Night" komplett ignoriert und auch das zweite Album "High’n’Dry" ist lediglich mit 'Bringin’ On The Heartbreak' vertreten. Das ist insofern aber doch nachvollziehbar, da die Band mit diesen beiden Scheiben lediglich in Kenner-Kreisen auffällig geworden war, von einem Durchbruch aber noch lange keine Rede sein konnte.
Der folgte aber bekanntermaßen erst 1983 mit "Pyromania", selbst wenn man sich von den Verkaufszahlen her noch nicht mit den ganz großen Namen in der Branche mithalten konnte. Doch der Weg dorthin war zumindets einmal geebnet. Umso unverständlicher ist es daher, dass man von diesem Werk lediglich drei Tracks auf den Doppel-Decker gepackt hat. Den Löwenanteil der Trackliste machen klarerweise "Hysteria" und "Adrenalize" aus, jene beiden Millionen-Seller, mit denen DEF LEPPARD geradewegs durch die Decke gingen.
So erfolgreich wie in dieser Zeit waren DEF LEPPARD danach nie wieder, essentielles Material hat die Truppe aber auch danach noch veröffentlicht. Nachzuhören nicht zuletzt auf dieser "Best Of“-Compilation, auf der obendrein auch noch ein gelungener Remix von 'Rock On' sowie eine gediegen intonierte, gefühlvoll dargebotene, aber dennoch ordentlich bratende Interpretation des DEPECHE MODE-Klassikers 'Personal Jesus' verewigt sind.
Fans, Jäger und Sammler sowie Komplettisten wissen also was zu tun ist, Neueinsteigern in Sachen DEF LEPPARD sei dennoch eher in chronologisch angelegter Diskographie-Check ans Herz gelegt.