Das Album ist schon seit Oktober draussen, sollte mir aufgrund der lokalen Relevanz des Künstlers aber schon noch ein paar Worte wert sein. Und vor allem: wenn jemand sein Album selbstbetitelt, handelt es in der Regel um das – zumindest nach Empfinden des Künstlers – Opus Magnum. Oder vielleicht ist’s ja auch nur weil er seit 10 Jahren aktiv ist und hiermit sein 10. Album veröffentlicht. Im Prinzip ist es eh wie immer. Nicht-Die-Hard-Fans haben ja auch schon längst den Überblick über das immense Schaffen des gebürtigen Hirschstettners verloren, neben Alben gibt’s EPs, eine Werkschau / Best-Of, Kollabos mit zB. Ernst Molden und Natalie Ofenböck. Der zu Beginn recht polarisierende Künstler ist längst ein arrivierter Grandseigneur der heimischen Szene. Spätestens seit WANDA und auch viele andere Erfolgreiche sagen, dass der NINO ein wesentlicher Einfluss für sie war, er mit außer Zweifel stehenden Figuren wie Ernst Molden kollaboriert und selber Charterfolge vorzuweisen hat, sagt eh niemand mehr was. Der Bob Dylan-Fan scheint an seinen Texten nicht herumfeilen zu wollen, sondern seine ehrliche Empfindung möglichst unverfälscht in Song packen zu wollen. Was ihm an Thema einfällt, ohne Scheu zu verfassen. Egal ob es sich nun um seine verstorbene Katze Lola, Reflexionen des eigenen künstlerischen Schaffens oder Kommentare als Fußballfan handelt, anything goes. Maximale Authentiziät und Introspektion kann man ihm wohl mit Gewissheit attestieren. Und seine Konsequenz, Unbekümmertheit, spürbare Freude und auch der mengenmäßige Aspekt ringen definitiv Respekt ab. Wie gewohnt pendelt also auch sein neues Werk zwischen Infantilität und berührender Offenheit, seltsamen Unklarheiten und gelungener Poesie. Schön, dass auch sein Idiom mal thematisiert wieder: Laut Selbsteinschätzung nicht bekifft sondern donaustädterisch. Ich würde meinen, immer schön im Wiener André Heller Dialekt.
Als Band sind wie immer pauT, Raphael Sas und David Wukitsevits am Start, die seltsam vertrahlt coole Natalie Ofenböck ist auch wieder dabei. Produziert hat wieder WANDA-Produzent Paul Gallister.
Der gute Mann veröffentlicht derartig viel, ich weiß gar nimmer was ich schreiben soll.
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