Auch wenn sich der Tastenzauberer, den „Onkel Alice“ einst als „Caligula des Keyboards“ bezeichnete, fast zehn Jahre Zeit gelassen hat, um ein neues Solo-Album aufzutischen, wäre es vermessen, den Titel auf seine Person zu übertragen. Schließlich ist der gute Mann viel zu aktiv, um wie ein sprichwörtlicher Phönix wieder emporzusteigen. Dennoch haben die Fans auf seiner Facebook-Seite dafür plädiert und mitentschieden, dass der aktuelle Dreher des zuletzt vor allem mit SONS OF APOLLO in Erscheinung getretenen Künstlers so genannt werden soll. Soll sein.
Keinerlei Diskussion wird es dagegen über die Musik geben, denn was der US-Amerikaner zusammen mit Drum-Ikone Simon Phillips und den Tiefton-Experten Tony Franklin, Jimmy Johnson und Billy Sheehan eingespielt hat, lässt wohl selbst der Extremisten-Fraktion unter der „Musiker-Polizei“ die Kinnladen gen Grundwasser klappen.
Zusammen mit einer Armada von hochkarätigen Gitarristen (Zakk Wylde, Joe Bonamassa, Steve Vai,…) lädt uns Meister Sherinian auf einen Instrumental-Ritt der Extraklasse ein. Dabei steht zwar der technische Aspekt durchaus im Fokus, auf Melodien wurde aber ebenso wenig vergessen wie auf Emotionalität. Da der Vortrag von Metal und Rock über Prog bis hin zum Jazz nahezu alles beinhaltet, ist für abwechslungsreichen Genuss gesorgt. Ebenso durch Flitzefinger-Soli an den Sechssaitigen, denen der Tasten-Wizard einen Sound-Teppich zur Entfaltung ausbreitet. Feine Vorstellung, in die sich auch die einzige Nummer mit Gesangsdarbietung (das Buddy MILES-Cover ‚Them Changes‘ mit Bonamassa am Mikro) perfekt einfügt.
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