Eines gleich vorweg: hierbei handelt es sich weder um die Heidelberger Power Metaller, die vor einigen Jahren mit einem lässigen Demo und einer ebensolchen EP für einigen Wind im Underground sorgten, noch um eine andere Truppe, die sich nach dem alten ICED EARTH-Klassiker 'Desert Rain' benannt hat.

Damit, wie mit Power Metal generell, haben diese Jungs aus Wroclaw nichts am Hut. Sehr wohl aber mit Musik, die ebenso zu Beginn der 90er Jahre schwer angesagt war. Wie am Titel ihres Debüts zu erkennen ist, macht das Quartett gar kein Hehl aus seinen Einflüssen, sondern lässt uns auf Anhieb erkennen, womit und wohin die Reise geht.

Zielstrebig dampft diese "Lok" ins Seattle jener Epoche, die uns den Grunge als Genre beschert hat. Und das, ohne sich auch nur ansatzweise um die Gegenwart zu kümmern. Schließlich konnte man dem Album auch ein Klangbild verabreichen, das gut und gerne bereits dreißig Jahre auf dem Buckel haben könnte.

Allerdings, und das muss man den Polen zugestehen, haben sie im Proberaum keineswegs nur das Frühwerk von ALICE IN CHAINS und SOUNDGARDEN als Orientierungshilfe benutzt. Viel mehr, und das noch dazu sehr intensiv, haben die Burschen jene Bands studiert, die Grunge damals mit einer fetten Metal-Schlagseite offeriert haben, wie etwa GRUNTRUCK oder MY SISTER'S MACHINE. Ebenso herauszuhören sind im Verlauf der Speilzeit aber auch Einflüsse aus dem Desert (Ha!) und Stoner Rock, wobei man sich an die Erfinder wie KYUSS und MASTERS OF REALITY gehalten hat. Fraglos ein cooles Gerät, diese "Grunge Locomotive"!

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