Brutalized Stoner & Stoned Sludge from Erdberg – so definierte sich die Wiener Band CYRUSS, die zwischen 2004 und 2009 und dann wieder zwischen 2017 und 2019 im österreichischen Underground kursierte. Aus der Asche von CYRUSS entstand erst kürzlich das brandneue Spin-Off-Projekt DESOLAT. In der ersten Jahreshälfte 2020, an die wir uns alle gut erinnern werden, kommt das Kollektiv gleich mit zwei delikat-fiesen EPs an den Start. Auf der einen Seite steht das räudige „Shareholder Of Shit“, dass mit fünf Doom- und Sludge-erfüllten Nummern, unentschlüsselbarem Schreigesang und nihilistischen Titeln (z.B. „Extinction Of Mankind“ oder „You Fucks In Suits“) aufwartet. Die EP Nr. 2 ist wiederum das optimistisch betitelte „Songs Of Love In The Age Of Anarchy“, das sich allerdings ähnlich wenig frohlockend anhört, wie die Vorgänger-EP. Highlight der Liedersammlung ist definitiv der Opening Track „Nuclear Extinction To Human Civilisation“, eine minimalistische Doom-Hymne, die an 90er-Sludge von Neurosis, Saint Vitus oder Yob erinnert. Ein garantiert erfreuliches Hörerlebnis für Aficionados der Melodie-dürftigen, aber Zorn-geladenen Musik-Ecke.