DEWOLFF Live & Outta Sight II

Mascot Records / Mascot Label Group / Rough Trade

So muss ein lebhaftes Live-Album klingen!

Seit der Veröffentlichung ihres ersten Live-Albums "Live & Outta Sight" hat sich viel getan im Lager dieser Niederländer. Zum einen konnten DEWOLFF mit den beiden seit 2015 aufgelegten Studioscheiben "Roux-Ga-Roux" und "Thrust" den Ruf als eine der momentan spannendsten Bands in der Psychedelic/Blues Rock-Ecke mehr als nur festigen und zum anderen kann sich das Trio aus der Provinz Limburg seit dem letztgenannten Dreher auf die Unterstützung von Mascot Records als Partner verlassen.

Dieser Kooperationspartner dürfte durchaus auch mit dafür verantwortlich gewesen sein, dass DEWOLFF seit "Thrust" mehr als 100 Konzerte in 13 europäischen Ländern sowie drei Gigs in Indonesien absolvieren haben können. In der Heimat wurden gleich mehrere Konzerte dieser Tournee mitgeschnitten und diese Aufzeichnungen stellten eine offenbar solide Basis für die Songauswahl für das zweite Live-Album der Formation dar. Sowohl die Atmosphäre in den Clubs wie auch die Stimmung auf der Bühne selbst wurden durch die naturbelassene Produktion gut eingefangen und lassen das Album trotz vernehmbarer Schnitte zwischen den Songs authentisch wirken. Dadurch ist es auch völlig nebensächlich, ob denn diverse Kleinigkeiten doch noch nachgebessert werden mussten.

Eindeutig und unmissverständlich als direkte als Fortsetzung des ersten Live-Drehers zu betrachten, lässt uns das Trio auf "Live & Outta Sight II" einmal mehr nachvollziehen, dass die Bühnen dieser Welt in der Tat ihr zweites Zuhause sind. Nicht zuletzt, weil ihre Studio-Alben zwar allesamt durchwegs gut ausbalancierte Nummern enthalten, diese jedoch in einer Bühnen-Präsentation zumeist an Intensität gewinnen. Zudem haben spontane Jam-Passage mehrfach für überraschende Wendungen gesorgt.

Kein Wunder also, dass sich so manche Nummer ganz deutlich von der Studio-Version unterscheidet. So wird etwa das im Studio noch vergleichsweise gemäßigt anmutende 'Deceit & Woo' zu einem mehr als zehnminütigen Ausflug in abgefahrene, psychedelische Space Rock-Gefilde. Was für eine Entwicklung! Ähnliches trifft auch auf das von "Roux-Ga-Roux" stammende 'Tired Of Loving You' zu, in dem Gitarrist Pablo van de Poel (der auf dem Foto am Cover eine gewisse Ähnlichkeit mit Axel Rudi PELL aufweist, aber das nur so nebenbei..) erneut seine Ambitionen zeigt um zur Liga jener Saitenkünstler gezählt zu werden, die das Erbe von Jimi HENDRIX authentisch zu verwalten versuchen.

Doch nicht nur mit "Überlängen" wissen DEWOLFF zu imponieren. Wie sich herumgesprochen haben sollte, versteht das Trio auch etwas von kurzen, knackigen, auf den Punkt gebrachten Tracks. Nachzuhören unter anderem im eher relaxten 'Sugar Moon', dem von bratenden Gitarren dominierten 'California Burning', sowie dem schon in der Studio-Fassung sofort zum Mitmachen animierenden 'Double Crossing Man'.

Fazit: So muss ein lebhaftes Live-Album klingen!

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