Seit dieses Trio aus dem niederländischen Geleen (im Grenzgebiet zu Belgien und Deutschland gelegen) bei Festivals wie dem "PinkPop" oder dem "Sziget" spielen hat dürfen, ist der Name DEWOLFF selbst in eher an Mainstream-Sounds interessierten Kreisen einigermaßen geläufig. Dabei hat die von den beiden Brüdern Pablo und Luka Van de Poel zusammen mit ihrem Kumpel Robin Piso vor inzwischen knapp mehr als zehn Jahren gegründete Band seit den Anfängen nicht viel an ihrem Stil verändert, sondern kredenzt immer noch einen kunterbunten Stilmix aus verschiedensten Zutaten.
Allerdings hat das Trio immer schon Wert auf das "Fein-Tuning" Wert gelegt und konnte so von Album zu Album gelungeneres Material präsentieren. Das trifft nun auch auf "Thrust" zu, das DEWOLFF immer noch als "Grenzgänger" zwischen Classic, Blues und Psychedelic Rock ausweist und ebenso als "Zeitreisende", denen an historisch-traditioneller Vortragsweise ebenso viel liegt wie an einem zeitgenössischen Soundkostüm. Die Veränderungen mögen dadurch als Kleinigkeiten wahrgenommen werden, scheinen aber mit Konsequenz vorgenommen worden zu sein und gewaltige Wirkung gehabt zu haben.
Während der Vorgänger "Roux-Ga-Roux" im direkten Vergleich zum 2014er Album "Grand Southern Electric" das Abwenden von eher Jam-Session-lastigen hin zu kompakteren, keineswegs aber weniger verspielten Kompositionen offenkundig machte, scheint DEWOLFF für "Thrust" den nächsten Schritt als Intention gehabt zu haben. Vor allem die Arrangements wirken auf dem aktuellen Dreher nämlich überraschend straff, was durchaus als Seltenheit zu bezeichnen ist im weiten Feld von psychedelischen Klang-Kosmen. Obendrein wirkten die Songs der Niederländer bislang auch nicht dermaßen kompakt, eingängig und "amerikanisiert", wie das mit schwerer Westcoast-Sound-Schlagseite ausgestatteten 'California Burning', oder das ergreifende, impulsive 'Freeway Flight' unter Beweis stellen.
Auch wenn es anzunehmen ist, dass DEWOLFF mit "Thrust" einen weiteren Schritt auf der Erfolgsleiter nach oben tätigen wird können, muss man diesbezüglich erst ein wenig abwarten. Ein abermals gelungenes Album kann man den drei Jungs definitiv schon jetzt attestieren!