“Thank You” ist Diana Ross’ erstes neues Album seit 15 Jahren. Und es kommt genau zur rechten Zeit, fühlt sich an wie ein Umarmung und lässt uns die Verunsicherung und die gerade stattfindende, Pandemie Maßnahmen-bedingte gesellschaftliche Spaltung, zumindest für den Augenblick vergessen.
“It never rains forever” singt sie, dann “Turn it up and give love a chance”. Und stellt die Frage: “What if we could find a way / to laugh , love and pray?” “Thank You” verströmt Optimismus und lädt zur Party mit Freunden, die Stimme der Gastgeberin ist unverändert hinreißend und heißt jedermann willkommen “No matter what the question / I know the answer / the answer’s always love”.
Die 13 Songs sind punktgenau in der Schnittmenge aus 70er Disco, 80er Electronica und 90er House angesiedelt, die makellose Produktion verleiht dieser speziellen Legierung den letzten Schliff. Und Diana schafft klare Verhälnisse: Midtempo-Belanglosigkeiten sucht man vergeblich, man darf der Romantik freien Lauf lassen oder aber beherzt das Tanzbein schwingen. That’s it!
Während man weiland bei “Let’s Do It” eine eindeutige Aufforderung vermuten konnte heißt es nun “Let’s make life better together” und dann und wann lässt die Lady auch Reminszenzen an vergangen Großtaten aufkommen – die Textzeile “Reach out and touch somebody” von “In Your Heart” erinnert nicht von ungefähr an “Reach Out And Touch (Somebody’s Hand)” (1970) und in den Lyrics von “Beautiful Love” sind beim genauen Hinhören Exzerpte von “First Time I Ever Saw Your Face” (1973) zu entdecken.
Man könnte der 77-jährigen Diva ein überzogenes Maß an Sentimentalität ankreiden, aber wäre das denn verwerflich? Diana bedankt sich hier bei ihren Fans, im Grunde genommen haben wir zu danken!