Dass eine Band nur alle vier Jahre ein neues Studioalbum auftischt, ist definitiv keine Seltenheit. Wenn, wie im Fall der Griechen DIVINER, die Musiker auf dieses Intervall ganz offenkundig eingeschworen zu sein scheinen, und sich bislang immerzu an diesen Abstand gehalten haben, könnte man von einem gut kalkulierten Geschäftsplan sprechen. Das war jedoch weder Absicht, noch hat sich die Truppe je um Zeitmanagement gekümmert. Das jedenfalls lässt uns Sänger Yiannis Papanikolaou wissen, als er sich unserem Fragenmarathon zum aktuellen Dreher »Avaton« (ROAR / Rock Of Angels Records / Soulfood) stellte:
Es stimmt zwar, dass wir erneut vier Jahre vergehen haben lassen, allerdings hat uns CoVid einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. In Wahrheit war >>Avaton<< nämlich schon viel früher fertig. Aus den bekannten Gründen mussten wir die Veröffentlichung aber mehrmals verschieben. Deshalb ist es tatsächlich Zufall, dass seit »Realms Of Time« erneut vier Jahre vergangen sind.
Wann habt Ihr mit dem Komponieren begonnen?
Das muss Anfang 2020 gewesen sein. Kurz bevor die Pandemie alles über den Haufen geworfen hat.
Wie lange hat es gedauert, bis alles erledigt war?
An den Songs haben wir in Summe gut zwei Jahre gearbeitet. Die Aufnahmen und der Mix haben ein weiteres Jahr in Anspruch genommen.
Gab es eine bestimmte Intention wie die Scheibe klingen sollte?
Nein. Wir hatten lediglich auf dem Schirm unser Bestes zu geben, und ein Album zu veröffentlichen, das frei von jeglichen Limitierungen ist. Okay, es galt auch ausnahmslos Material mit Knalleffekt aufzunehmen. Bumm!
Treffer, versenkt!Das Komponieren ging Euch scheinbar einfacher und rascher von der Hand als früher. Wodurch unterscheidet sich das neue Album ansonsten von den Vorgängern?
Wir sind davon überzeugt, dass wir dieses Mal stärkere Songs am Start haben. Es war unser Anliegen, kraftvoller und majestätischer zu klingen. Nicht nur musikalisch, auch was die Texte betrifft, haben wir uns bemüht, ein höheres Level zu erreichen.
Die Texte spielten bei Euch immer schon eine große Rolle. Daran hat sich nichts geändert. Ein Konzept liegt »Avaton« zwar nicht zu Grunde, einzelne Nummern scheinen aber durchaus einen Zusammenhang zu haben, oder?
Bingo! Genau dieses Gefühl hatten wir bereits bei der Fertigstellung der Scheibe. Einiges fühlte sich in der Tat an, als ob sich manch ein Song auf einen anderen beziehen würde. Auch was die Songreihenfolge betrifft, waren wir uns rasch einig. Es durfte einfach nicht anders sein, damit die Atmosphäre entsprechend zur Geltung kommt. Das ist uns zuvor leider nicht immer gelungen, aber dieses Mal - so denken wir zumindest - schon.
Auf jeden Fall sollte Euch mit diesem Album der Zulauf neuer Fans sicher sein. Auf Grund der zwar immerzu vorhandenen Nähe zum Christentum, die ihr vergleichsweise unspektakulär offenbart, dürfte es nicht ganz so einfach sein, eine entsprechende Zielgruppe zu erreichen.
Ich weiß, was Du meinst. Ja, wir stehen allesamt dem christlichen Glauben nahe. Sehr nahe sogar. Allerdings verabscheuen wir jeglichen Fanatismus. Wir haben auch nicht vor, irgendjemanden zu bekehren. So etwas liegt uns fern! Wir wollen natürlich auf unsere Musik aufmerksam machen. Wenn aber auch noch unsere Message einigermaßen ankommt, stimmt uns das glücklich. Unser Ansinnen, in einer besseren Welt zu leben, müsste eigentlich das Thema jeder Religion sein. Die Realität sieht aber leider völlig anders aus…
Deshalb wurden DIVINER bisher auch noch nie wirklich dem „White Metal“ zugeordnet. Oder doch?
Nein, definitiv nicht. Wahrscheinlich, weil wir für die Anhänger der White Metal-Szene in Summe dann doch ein wenig zu „böse“ sein dürften. Zum Glück für uns muss ich gestehen. Denn dadurch sind wir für alle Black Metaller einfach viel zu nett! Lässt sich nicht ändern, ist aber ehrlich gesagt auch ganz gut so.
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