Don Airey hat gerade sein fünftes Solo-Album am Start, eine genau genommen ziemlich magere Ausbeute für jemanden, der seit nahzu einem halben Jahrhundert höchst erfolgreich im internationalen Musikgeschehen mitmischt.
Aber es mangelt dem Mann beileibe nicht an Ideen sondern schlicht und einfach an der Zeit – wer sich die Credits des Keyboard-Zampanos zu Gemüte führt kommt aus dem Staunen nicht heraus und Kenner können sich’s auf der Zunge zergehen lassen. Genaue Details würden absolut den Rahmen sprengen, daher erlaube ich mir nur ein paar Häppchen in die Runde zu werfen: Don war fixes Bandmitglied bei COLOSSEUM II, Gary Moore, RAINBOW, MSG, COMPANY OF SNAKES, LIVING LOUD und natürlich DEEP PURPLE, wo er 2002 in die Fußstapfen des großen Jon Lord trat. Seine Session-Liste liest sich wie das “Who Is Who” des (Brit-)Rock – von THIN LIZZY, WHITESNAKE, JUDAS PRIEST und SAXON über Graham Bonnet, WISHBONE ASH, Bruce Dickinson und UFO bis hin zu Brian May, KATHARINA & THE WAVES und unserem heimischen Guitar-Hero Klaus Schubert. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs…
Bei “One Of A Kind” sucht man vergeblich nach großen Namen und das ist auch irgendwie gut so, denn hier wird feines Handgemachtes zelebriert. Die Ex-Krokus/Nazareth-Frontröhre Carl Sentance stand schon auf “A Light In The Sky”, “Keyed Up” und “All Out” hinter dem Mikro, Laurence Cottle sorgt eben so lange für die fetten tiefen Töne und für die kongenialen Gitarren-Parts zeichnet erneut das Talentbündel Simon McBride verantwortlich.
Das Riff des Openers “Respect” erinnert flüchtig an PURPLE’S “Speed King” und auch bei “Victim Of Pain” könnte man Parallelen zu RAINBOW’S Stargazer ausmachen, die astreine Vocal-Performace von Meister Sentance sollte diesbezügliche Unkenrufe im Keim ersticken obwohl dieser auf der Ballade “Every Time I See Your Face” einen höchst gekonnt auf Graham Bonnet macht. Dazu kommen straighte no nonsense-Rocker wie “Lost Boys”, Midtempo-Exzellenz mit “All Out Of Line” oder “One Of A Kind” und den Quoten-Progger “Children Of The Sun”.
Auf dem Bonus-Rundling gibt’s mit “Pictures Of Home”, “Since You’ve Been Gone”, I Surrender” und “Still Got The Blues”, live in der Fabrik in Hamburg, noch den Zuckerguss auf die Tüte.
Classic Rock der alten Schule eben. Gut so!