Melodic Rock mit AOR-Schlagseite, zwingenden Hooks und einprägsamen Refrains steht momentan scheinbar wieder hoch im Kurs. Gediegene Klänge aus dieser Ecke bieten auch DOOR 964, eine bislang hierzulande noch völlig unbekannte Truppe aus dem hohen Norden Europas. Ausnahmsweise ist jedoch nicht von einer Formation aus dem Drei-Kronen-Land die Rede, sondern von einer aus dem finnischen Oulu.
Die Band an sich existiert zwar noch nicht lange, die Lockerheit und Routine, mit der DOOR 964 die acht Songs des Debüts präsentieren, machen aber schnell deutlich, dass es sich bei diesem Unternehmen um die Kooperation von gedienten Recken handeln muss. Dem ist tatsächlich so, denn die Musiker - Sami Huotari (V,B), Risto Silenius (G), Mika Pohjola (K) und Matti Torro (D) - haben allesamt schon in mehreren Bands gespielt. Unter anderem bei MYON, deren erste beiden Alben sogar in dieser Formation (und einem Bassisten, da Sami damals, sprich vor gut 20 Jahren, lediglich als Sänger aktiv war) entstanden sind. Sami ist zudem auch noch bei MACHINA am Mikro und sorgt dort mit seiner fein-rauen Stimme für die entsprechende gesangstechnische Untermalung von melodischen Metal-Tracks.
Bei DOOR 964 geht es zwar deutlich ruhiger zur Sache, seine Stimme kommt aber auch im durchweg Radio-tauglichen Mix von "C.O.T.D" gut zur Geltung und verleiht den Songs zudem eine markante und eigenständige Note. Stilistisch, und auch von der Eingängigkeit der Songs her, liegt man allerdings wesentlich näher bei den Landsleuten von BROTHER FIRETRIBE. Deren frühere Alben lassen sich generell ganz gut als Referenz anführen, denn auch auf "C.O.T.D." dominert ein mächtiger 80er Jahre-Sound das Geschehen.
Auf Innovationen war die Truppe eigenen Angaben zur Folge erst gar nicht aus, ebenso wenig liegt Finnen etwas daran das Rad neu zu erfinden. Viel mehr handelt es sich bei DOOR 964 um Musiker, die lediglich bestrebt sind, kernig intonierten Melodic Rock auf traditionelle Weise darzubieten. Und genau das gelingt dem Quartett ganz vorzüglich!
"C.O.T.D." entpuppt sich daher recht rasch als mehr als nur solider Szene-Einstand, aus dem der Opener 'Fire At Will', der Titelsong (die Abkürzung steht übrigens für 'Children Of The Dark'), das mit gehöriger JOURNEY-Schlagseite servierte 'Wings' sowie das zunächst eher gemächlich groovende, sich jedoch bald in einen Mega-Ohrwurm von ECLIPSE-Format verwandelnde 'Childhood Heroes', herausragen.