Dr. John aka Mac Rebennack arbeitete an diesen Songs als ihn im Juni 2019 ein Herzinfarkt unerwartet aus dem Leben riss. Die im Grund genommene ziemlich späte Veröffentlichung von “Things Happen That Way” lässt unverhohlene Freude aufkommen, handelt es sich doch hierbei nicht um posthume Geschäftemacherei sondern um ein berührendes letztes Werk eines Künstlers, der sich im Laufe seiner langen Karriere niemals auf ein Genre festlegen ließ.
Hier dominieren Country-Klänge, natürlich mit signifikantem New Orleans-Touch – dass Mac auf Willie Nelson’s “Funny How Time Slips Way” die Lyrics etwas durcheinander würfelt sei im durchaus verziehen, seine Verneigung vor Hank Williams mit einem Take von “I’m So Lonesome I Could Cry” ist ohne Diskussion eine Klasse für sich.
Willie Nelson ließ es sich nicht nehmen seinem Langzeit-Compadre auf “Gimme That Old Time Religion” persönliche Unterstützung angedeihen zu lassen während Sohnemann Lukas Nelson & PROMISE OF THE REAL dem Dr. John-Klassiker “Walk On Guilded Splinters” einen runderneuerten, elektronischen Mardi Gras-Jive verpassen.
Mit den beiden, damals neuen Songs übte sich der Künstler in Selbstreflexion: Auf “Holy Water” nimmt thematisert er seine langjährige Drogenabhängigkeit, auch “Give Myself A Good Talking To” ist eine Art ungeschönte Lebensbeichte.
Dr. John zeigte sich auf “Things Happen That Way” in Bestform. So wollen wir ihn auch in Erinnerung behalten.