Der Titel bezieht sich auf die Bandgeschichte, schließlich sind 15 Jahre Bandgeschichte eine mehr als nur respektable Leistung und so etwas darf selbstredend auch gebührend gefeiert werden. Diese anderthalb Dekaden waren zwar geprägt von harter Arbeit, die jedoch hat sich für das Sextett definitiv gelohnt und brachte ECLIPTICA einen guten Ruf ein.
Nicht nur hierzulande, wo man die Band unter anderem als Support von namhaften Szene-Größen wie SYMPHONY X oder IN EXTREMO sowie auf der Donauinsel erleben durfte, sondern auch im Ausland. Etwa in "Wacken", wo die Band 2007 die rot-weiß-rote Fahne beim "Metal Battle" hochhalten durften oder beim "Börsencrash-Festival" in Wuppertal, zu dem ECLIPTICA bei der 2011er-Auflage eingeladen wurden um die Sause entsprechend zu eröffnen. Doch nicht nur live weiß das Geschwader zu gefallen, auch für ihre bisherigen Veröffentlichungen konnte die Truppe ordentliche Resonanz einfahren. Zuletzt 2016, als sich die immer noch aktuelle Besetzung auf "Ecliptified" mit der bislang wohl stärksten Vorstellung der Band-Historie vorstellig machte.
Wie die Fortsetzung der Geschichte aussieht? Gut, verdammt gut sogar! Die wohl etwas länger als erhoffte Veröffentlichungspause scheint der gemischte Sechser nämlich unter anderem dazu genutzt zu haben, die stilistische Bandbreite, die zwar ohnehin noch ein Thema für Kritik gewesen ist, noch einmal zu erweitern. Auch an den Arrangements und den Chor-Passagen dürfte man länger denn je getüftelt haben und deshalb lässt sich "15 In A Row" auch zweifelsohne als das bislang facettenreichste ECLIPTICA-Album bisher bezeichnen.
Der auf dem Cover abermals angeführte Hinweis auf "Metal'N'Roll" als stilistische Ausrichtung hat zwar selbstredend immer noch seine Berechtigung, der Rock'N'Roll-Faktor wurde aber im Vergleich zu früher doch ein wenig reduziert. Das ist jedoch kein Drama, denn dafür wurden vermehrt Metal-Ingredienzien, aber auch noch mehr zwingende Hooks und Melodien in die Tracks integriert. Und die werden allesamt nicht nur ungemein spielfreudig, sondern auch mit entsprechender Kompetenz vorgetragen.
Diese handwerklichen Fähigkeiten sind dem gnadenlos nach vorne losbretternde Banger 'Speed Kings' ebenso anzuhören, wie der berührenden, jedoch angenehm kitschfreien Kuschel-Ballade 'Deep Inside'. Und klarerweise auch den stilistisch irgendwo dazwischen angesiedelten Songs, mit denen ECLIPTICA Melodic Rocker ('Children Of The Universe', 'Travel Far Away', 'Fallin'') ebenso ansprechen werden wie die AOR-Fraktion, die mit 'Addicted To Life' eine echte Perle kredenzt bekommt. Aber auch die "Modern Hard Rock"-Fraktion wird bedient, wobei 'The Enemy' der Band bei einschlägig orientierten Radio-Sendern eigentlich reichlich Airplay einbringen müsste und darüber hinaus auch so manche Einladung von den ganz großen Festivals. Welch' ein Ohrwurm!
"15 In A Row" ist demnach als rundum gelungener Dreher zu bezeichnen, den Musikern wünschen wir, dass sie in den nächsten 15 Jahren die entsprechende "Ernte" für ihre bisherige Arbeit einfahren können!