“We’re tracking in history right now, ya all” lässt uns Eddie zum Ende von “Yella Aligator”, der Swamp Funk-Single Auskoppelung seines neuen Longplayers, wissen. Dass der Mann hiermit Geschichte zu schreiben gedenkt mutet etwas anmaßend an, aber so ganz daneben liegt er nicht. Der Sänger, Songwriter und Gitarrist aus Atlanta, Georgia hatte sich für die Aufnahmen in die legendären “Capricorn”-Studios begeben, wo u.a. schon Percy Sledge und die “ALLMAN BROTHERS” geschichtsträchtiges Liedgut auf Tape verewigt hatten. Der Spirit der Altvorderen hat Brooks Mason Lane alias Eddie 9V offenbar dazu ermuntert, auf den 11 Songs seinem Faible für Vintage Soul freien Lauf zu lassen.
Das beinhaltet natürlich einen einschneidenden Stilwechsel – während der Mann auf seinen bisherigen Alben nachdrücklich in Sachen Old School Electric Blues mit dem fuzzed-over Gitarrensound von Elmore James oder Freddie King aus den 50ern unterwegs war, lässt er hier den Soulman raushängen, komplett mit cooler Rhythmik, fetten Bläsersätzen und vordergründigen Hammond- und Piano-Texturen. Natürlich kommt auch die Gitarre nicht zu kurz, Eddie lässt hier Killer-Riffs nach Belieben vom Stapel und seine Slide-Performance auf dem Uptempo-Stomper “Down Along The Cove” ist vom Allerfeinsten.
Aber so richtig zuhause fühlt sich Eddie 9V auf Midtempo-Tunes wie “Bout To Make Me Leave Home”, “How Long” oder “I’m Lonely”, mit ultra funkiger Bassline und unwiderstehlichem Groove, bei dem man ansatzlos das Tanzbein schwingen möchte. Die Presse meint: “Not only can Eddie 9V play the blues, he’s got plenty of soul too.” Bringt’s auf den Punkt!