Da mir der Name dieser Band bis vor kurzer Zeit überhaupt nichts gesagt hatte, ging ich völlig unvoreingenommen, und klarerweise auch ohne jegliche Erwartung an "Trapped In A Future Unknown" heran.
Nach mehreren Durchläufen hat sich die Sachlage nun gehörig ändert, denn ich will, nein, ich muss unbedingt auch "The Darkest Flame" kennen, die Debüt-EP von ELUSIVE GOD. Mit dem vorliegenden ersten Langeisen hat mich die Truppe aus Kroatien nämlich aus dem Stand heraus zum Fan gemacht!
Das Trio mit den geheimnisvollen Namen Elusive T., Elusive H. und Elusive R. versteht es nämlich wunderbar, jene Sorte Doom Metal zu intonieren, die den Hörer nicht mit seiner Atmosphäre einzunehmen versteht, sondern auch mit Elementen, die eher konventionell dargebotener Heavy und Power Metal offerieren. Kurz gesagt, es mangelt den sieben Tracks weder an Hooks noch an prägnanten Riffs und Refrains. Da auch die Gesangsdarbietung von T. (der auch Gitarre spielt) keinen Grund für Gemecker hervorruft, haben ELUSIVE GOD auf diesem Album verdammt viel richtig gemacht.
Klar sind diverse Genregrößen immer wieder als Inspirationsquellen auszumachen, doch wer sich dem Doom in elegischer Form verschrieben hat, und eben auch noch in Richtung Power Metal tendierende Elemente anzubieten hat, kommt unmöglich an Vergleichen zu SOLITUDE AETURNUS, CANDLEMASS, DAWN OF WINTER oder SORCERER vorbei.
Das trifft eben auch auf dieses Trio zu, wobei hinzufügen ist, dass es dem Jungs gelungen ist, etwaige Längen zu vermeiden, und stattdessen ausnahmslos punktgenau strukturierte und fokussierte Songs zu erschaffen. Durchaus denkbar, dass die mitunter überraschend kurzen Spielzeiten der Tracks (nur das abschließende 'Dreaming Of Reality' bringt es auf knappe acht Minuten, der Rest ist deutlich kürzer) darauf zurückzuführen ist. Besagtes Finale erweist sich obendrein als feiner Ohrwurm, wobei Elusive T. hier von der Phrasierung her sogar ein wenig an Warrel Dane zu frühen NEVERMORE-Tagen denken lässt.
Eine Referenz, die auch musikalisch mehrfach auffällt, auch wenn die US-Amerikaner ihre ersten Scheiben mit Slo-Mo-Versatzstücken lediglich aufgepeppt haben, bei den Kroaten dagegen der Doom definitiv Programm ist. Auf wunderbar intonierte Weise, denn nichts ist schöner als beim Zuhören in die Tracks von "Trapped In A Future Unknown" förmlich hineinzufallen, und in die, keineswegs durchgehend düstere Atmosphäre abzutauchen.
Gratulation, meine Herren! Nicht nur für dieses, in Summe überaus empfehlenswerte wie intensive Hörerlebnis, sondern auch dafür, dass Euch mit 'Where Is The Sun' wohl eine zukünftige Genre-Hymne gelungen ist!
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