Vor ziemlich genau 30 Jahren wurde diese Formation von ehemaligen Mitgliedern der Bands THE CUT und BIG BROTHER aus der Taufe gehoben. Hintergrund war, dass sich die vier Londoner darauf verständig hatten, stilistisch fortan einer etwas deftigeren Gangart des Heavy Metal zu frönen. Motivation und auch Songideen waren offenbar reichlich vorhanden, denn nur wenige Monate später lieferte die Truppe zunächst die EP "The Word", und bald danach ihr selbstbetiteltes Debütalbum.
Darauf ist die NWOBHM als Fundament zwar geblieben, doch auch das Frühwerk von METALLICA ist als Einflussquelle aus Tracks wie "A Dead Man’s Tale" oder "Resolution" herauszuhören. Zudem dürfen wohl auch die ersten METAL CHURCH-Alben durchaus als Referenz herangezogen werden, zumindest haben die Gitarren ein ähnlich sattes Klangbild erzeugt. Dass die Jungs mit Mark Whitlock einen Sänger in ihren Reihen hatten, der verhältnismäßig rau ins Mikro röhrte, und dabei phasenweise an den unvergessenen ehemaligen OMEN-Frontmann J.D. Kimball denken lässt, trägt ebenfalls zur Wirkung der Songs bei.
Das jedoch war zum damaligen Zeitpunkt offenbar nicht wirklich spannend genug, denn die auf dem von der Band gegründeten Label TCR veröffentlichte Scheibe, konnte weder im UK (trotz der Tatsache, dass EMOTIONAL SUICIDE in der legendären „Friday Night Rock Show“ von BBC vorgestellt wurden), noch irgendwo anders auf der Welt großartiges Interesse auf sich ziehen.
Durchaus denkbar, dass der damalige Zeitgeist mit EMOTIONAL SUICIDE ein weiteres Opfer forderte, was darin gipfelte, dass sich die Band 1994 heimlich, still und leise aus der Szene verabschiedete.
Knapp 30 Jahre später wird der Name aber wieder ins Gerede gebracht. Schließlich hat sich die „Trüffelsucher“-Fraktion von Golden Core Records an eine Neuauflage von "Emotional Suicide" herangemacht. Mit vier Demo-Versionen von Albumtracks als Bonusmaterial, neuem Artwork, überarbeitetem Sound (Remaster) sowie einem fetten Booklet, das neben Liner Notes und den Texten auch einige (aller Voraussicht nach unveröffentlichte, und daher unbekannte) Fotos aus der Bandgeschichte beinhaltet, macht der Tonträger einiges her. Jäger und Sammler wissen (hoffentlich), was zu tun ist!
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