Einen günstigeren Veröffentlichungszeitpunkt als den November hätte man für dieses Album gar nicht finden können. Auf "Nothing" lassen die vier Dänen nämlich exakt jene dunkel(grau) gefärbten, atmosphärisch dichten Songs vom Stapel, die im Kopfkino auf Anhieb "Herbst" evozieren.
Basierend auf elegisch intonierten, aber dennoch kraftstrotzenden Doom-Hymnen, liefert das Quintett rund um den von WITHERING SURFACE her bekannten Michael H. Andersen mit seinem Debütalbum quasi den "Soundtrack" für kalte, nebelige und triste Abende.
Da Michael seine Stimmbänder dafür in einer ähnlichen Art zum Vibrieren bringt, wie das der junge Nick Holmes in den Anfangstagen von PARADISE LOST tat, drängt sich ein Vergleich geradezu auf. Michael's Gesang intensiviert die Atmosphäre zusätzlich, und verabreicht "Purity" oder "Gone" regelrecht Grabestimmung. Gäneshaut!...und obendrein irgendwie das Gefühl jener "Herbsttage", als wir uns in den entsprechenden Klängen von ANATHEMA, MY DYING BRIDE und den erwähnten Herrschaften reglerecht suhlten...
Zwar hätte es auf "Nothing" in Summe durchaus noch ein wenig mehr Abwechslung sein dürfen, ansonsten gibt es aber nicht viel zu meckern. Warum auch? Die Band agiert überaus tight, und hat es obendrein auch drauf, Death/Doom in Früh-90er Manier kompetent darzubieten. Sollte man gehört haben!