Als der inzwischen 45-jährige ERIC GALES im Jahr 1991 das selbstbetitlete Debüt der nach ihm benannten Band veröffentlichte, waren sich Presse und Fans schnell einig darauf den neuen JIMI HENDRIX bei der Arbeit zugehört haben zu dürfen. Auch für die Veröffentlichungen danach sowie für seinen Auftritt mit CARLOS SANTANA beim 1994-er "Woodstock" gab es ausnahmslos Lobeshymnen zu hören. Kurz, man war sicher, dass Eric das Talent besitzt um zu den ganz Großen seiner Zunft zu zählen.
Doch der US-Amerikaner konnte in weiterer Folge dem Ruf als Gitarrenwunderkind nur bedingt gerecht werden. Zwar kamen alle seiner Alben durchaus gut an, diverse Drogeneskapaden sowie ein Absturz ins Kriminelle (GALES musste wegen illegalem Waffenbesitz sogar kurzzeitig eine Haftstrafe absitzen) stoppten die Karriere des längst geläuterten und offensichtlich in jeder Weise gereiften Künstlers immer wieder.
Sein letzter Dreher "Middle Of The Road" brachte ihn sogar überaus erfreulichem und positivem Grund in die Schlagzeilen, schließlich wusste er darauf als Gitarrist, Sänger und Songwriter brillieren. Das scheint ihn auch gehörig motiviert zu haben, denn "The Bookends" schließt in vielen Bereich direkt daran an.
Sein Gitarrenspiel wirkt zwar auf den ersten Höreindruck entspannt und leicht, ist dabei aber sehr wohl fokussiert und auch durchwegs zwingend. Möglich, dass ihn die im Anschluss an die letzte Scheibe gestartete Tournee (auf der er u.a. zusammen mit GOV’T MULE, BETH HART sowie GARY HOEY auftreten konnte) sogar insofern weiter inspiriert hat, da er nun noch mehr Wert auf Hooks zu legen scheint. Tatsache ist jedenfalls, dass sich die Nummern durch die Bank – und seien diese auch noch so ruhig und fast schon andächtig vorgetragen - ihren Weg ins Langzeitgedächtnis bahnen.
Zusammen mit seinen Kollegen Mono Neon am Bass und Aaron Haggerty am Schlagzeug hat Eric für "The Bookends" insgesamt elf Kompositionen eingespielt. Das emotionale Spektrum reicht dabei von fordernd und mitreißend (mit 'Whatcha Gon' Do' könnte sich ERIC GALES sogar wieder für diverse Rock-Radiosender interessant machen) bis hin zu verträumt-melancholisch ('Southpaw Serenade' mit DOYLE BRAMHALL II als Gast ist schlicht wunderschön) und kommt zu jeder Sekunde ehrlich aus den Boxen. Und auch für Abwechslung ist gesorgt, denn stilistisch hat es offenbar keinerlei Grenzen für das Trio und seine Gäste gegeben. Dadurch geht es auf "The Bookends" auch sowohl in geradlinig rockender Machart zur Sache, als auch funkig tänzelnd und verträumt. Letzte Nummern sind zudem mit reichlich Soul angereichert und werden immer wieder von LaDonna Gales mit gediegenen Background Vocals veredelt. Den auffälligsten, beeindruckendsten aller Gastbeiträge liefert allerdings eine andere Dame: die einzigartige BETH HART!
Die von ihr gemeinsam mit Eric eingespielte Version von 'With A Little Help From My Friends' hat auf jeden Fall das Zeug dazu im Radio Einsatz zu finden und selbst ein abermaliger Chart-Einstieg des Tracks in dieser Version wäre denkbar. Well done, Mr. GALES!
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