BONEY M und MILLI VANILLI regierten in den 70/80ern lange und unangefochten die Charts, Frank Farian, das Mastermind hinter diesen beiden international höchst erfolgreichen Projekten, lernte man erst aufgrund des lip synch-Skandals um die VANILLIS kennen.
Doch der Mann hatte auch künstlerische anspruchsvollere Ambitionen und rief 1985 mit der FAR CORPORATION ein hochkarätig besetztes Bandprojekt ins Leben: Mit Bobby Kimball, Steve Lukather, David Paich und Simon Phillips war auf “Division One” nahezu die gesamte TOTO-Mannschaft am Start, hinterm Mikro stand unter anderem auch die GRAND PRIX/MSG-Frontstimme Robin McAuley. Die zehnminütige, mit dezent-groovigem Disco-Beat unterlegte Version von “Stairway To Heaven” machte ziemlich was her, die gleichermaßen verarztete Interpretation von FREE’s “Fire And Water” war hingegen, speziell für eingefleischte Fans, ein ziemlich schmerzhaftes Hörerlebnis. Abseits davon wäre noch die Bobby Kimball-Komposition “Rock’n Roll Connection” lobend zu erwähnen, die den damaligen TOTO-Mucker noch bestens bei Stimme zeigt.
Auf dem Zweitling “Solitude” (1994) waren erneut Bobby und Robin mit von der Partie, für die Gitarren-Arbeit holte Frank den THIN LIZZY-Majestro Scott Gorham, der mit “Just A Wish” auch eine eingängige Ballade beisteuerte. Ansonsten war das Songmaterial nicht das Gelbe vom Ei, die beiden eher lustlos dargebotenen Covers von “Sebastian” (COCKNEY REBEL) und “Rikki Don’t Lose That Number” (STEELY DAN) konnten auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Etwas Freude kam schlussendlich dank des Bonustracks, dem ‘94er Remix von “Stairway To Heaven”, auf, der deutlich griffiger und mit amtlich optimiertem Gitarren-Solo um die Ecke kam.
Zwar nicht das zwingende Sammlerstück, erfreulich ist die Vinyl-Neuauflage jedoch allemal.