Da man diese Formation längst in den ewigen Jagdgründen der Rock-Historie wähnte, überrascht das Comeback umso mehr. Damals war man von Chicago aus gestartet, um die Rockwelt zu erobern, jedoch zerbröselte die kurzfristig zusammengestellte Band recht bald wieder. Warum weiß man zwar nicht so genau, anzunehmen ist jedoch, dass der Hauptgrund dafür der Umstand gewesen ist, dass der seinerzeit federführende Gitarrist Rex Caroll sich aus dem Staub machte und bald darauf nur noch sein in dieser Zeit geründetes Lebensprojekt WHITECROSS betreute.
Rex war es auch, der sich zunächst zum Re-Release von "Fierce Heart", dem einzigen Albm der Formation und danach zur Wiederaufnahme des Bandbetriebs sowie einem Festival-Gig überreden hat lassen. Die offenbar überaus begeisternde Performance als "Surprise Act" beim "MelodicrockFest" hat den Routinier dermaßen motiviert, dass wir jetzt, exakt 35 Jahre nach dem Debüt, doch noch ein zweites FIERCE HEART-Album in Empfang nehmen dürfen.
Dieses wird von einem Intro namens 'Into The Sun' eingeleitet, das bei jedem Saitenfetischisten sofort Wallungen auslösen wird, bringt Rex doch sein Arbeitsgerät in feinster Manier zum Glühen. Sein Können muss der gute Mann zwar schon lange niemandem mehr beweisen, dennoch ist er es, der die gesamte Spielzeit das Kommando übernimmt. Schließlich werden auch die durch die Bank eingängigen, von feinen Melodien geprägten weiteren zehn Songs von seiner Gitarre dominiert.
Egal, ob es dabei hurtig und mit Wucht zur Sache geht, wie im knallenden, schwer nach typsicher US-80er Gangart tönenden Hard Rock-Epos 'Built For Speed', oder aber Rex die Akustische ausgepackt hat und mit seinen Kollegen die Ballade 'Lost Inside Your Love' zum Besten gibt.
Auch Sänger Robert Reynolds scheint nichts verlernt zu haben und liefert eine amtliche Performance. Selbst in den (wenigen!) zarten Momenten hinterlässt er einen guten Eindruck. Noch besser passt seine samtig-raue Stimme allerdings zu den eher deftig rockenden Nummern. Etwa zum an frühe KEEL erinnernden 'Power To Rock' oder dem schnittigen 'Just Got Lucky', bei dem Gedanken an frühe STRYPER aufkommen.
Wer seinen Hard Rock also immer noch nach Machart der erwähnten Formationen zu sich nimmt, wird mit „War For The World“ bestens bedient, Fans des Herrn Caroll sowieso!
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