FIGURE OF SPEECHLESS Tunnel At The End Of The Light

SAOL / CMM GmbH

Unehelicher Sohn des Apollo trifft Ray im Traumtheater......

Der Teaser klingt etwas schräg, ich weiß. Ich hoffe damit das Interesse an diesem Album noch ein wenig steigern zu können, denn es hat es verdient!

Auch war mir zunächst nicht sicher. Denn leider wurde uns in der Vergangenheit oftmals bewiesen, dass bekannte Namen noch lange kein gutes Album ausmachen. Nicht zuletzt deshalb ist mittlerweile eine gewisse Skepsis bei Fans und Presse gleichermaßen zu bemerken, wenn man uns die nächste "Supergroup" anpreist. In wie fern dabei tatsächlich in erster Linie eine Marketing-Strategie des jeweiligen Labels dahintersteckt, wird logischerweise gerne und ausgiebig diskutiert...........

Allerdings gibt es auch immer wieder Ausnahmen. So etwa FIGURE OF SPEECHLESS, ein bislang noch völlig unbeschriebenes Projekt, das von einem in unseren Breiten bislang unbekannten australischen Musiker namens Glen McMaster ins Leben gerufen wurde. Der hat während der letzten beiden Jahre ein ebenso durchdachtes wie durchstrukturiertes Konzept entworfen und umgesetzt. Eines, das seinen Vorstellungen von Progressive Metal entsprechen sollte.

Und weil er offenkundig nicht der einzige Musiker auf diesem Erdball gewesen ist, der in jener Zeit nichts anderes zu tun hatte, begann er sein "Traum-Line-Up" für die Aufnahmen des elf Kompositionen umfassenden Epos "Tunnel At The End Of The Light“ zusammenzustellen.

Ob Glen eventuell noch andere Größen mit ins Boot zu holen gedachte, oder ob jene Herrschaften, die schlussendlich die Scheibe eingespielt haben, schon sein "All-Star-Team" darstellen, ist nicht bekannt. Aber ganz ehrlich, viel besser hätte die Mannschaft gar nicht zusammengestellt werden können. Auf die Besetzung Brain Tichy (Schlagzeug), Tony Franklin (Bass), Ron 'Bumlefoot' Thal (Gitarre) und Derek Sherinian (Keyboard) trifft schließlich die Bezeichnung "Supergroup" vollends zu.

Und da Glen offenbar beim Komponieren das Gefühl hatte, dass die Geschichte in Richtung gemäßigter, teils melancholisch gefärbter, aber dennoch kraftvoller Prog-Sounds tendieren, lag es auf der Hand Ray Alder als Sänger zu verpflichten.

Das Ergebnis ist daher in erster Linie für Fans des Sängers uneingeschränkt zu empfehlen. Schließlich versteht es der gute Mann immer noch mit seiner unvergleichlichen Stimme Emotionen jeglicher Art grandios an den Hörer zu vermitteln. Auf Grund der doch deutlich unterschiedlichen Instrumentalisierung ist es jedoch bisweilen eher jene Phase von REDEMPTION ('Day And Night', 'Unfolding') bei der Ray mit von der Partie war, an die man sich erinnert fühlt, auch wenn eine gewisse Nähe zu FATES WARNING dennoch nahezu permanent herauszuhören ist.

Aber auch ENGINE, durch die etwas schrägen Alternative Metal-Einschübe in 'Turn A New Leaf', und "What the Water Wants", das leider unterbewertet gebliebene Solo-Album des US-Amerikaners kommt einem in den Sinn. Vor allem dann, wenn es, wie in 'Carve A Smile' eher ruhig, besinnlich und sentimental zur Sache geht.

Doch natürlich ist Ray keineswegs der alleinige "Herrscher" auf "Tunnel At The End Of The Light“. Wenn man sich beispielsweise den schier wahnwitzigen Duellen der Gitarren und Keyboards im Titelsong hingibt, hat man den Eindruck, Glen wäre ein "unehelicher Sohn von Apollo, und hätte sich klammheimlich ins Traumtheater hineingeschmuggelt", um voll auf- und durchzudrehen. Dass er kurz davor auch noch diverse Prog Rock/Metal-Klassiker von Größen wie RUSH oder KING CRIMSON zu Gehör bekommen haben dürfte, ist zwar nicht erwiesen, aber schwerstens anzunehmen.

Kurzum, Prog Metal-Fans, und ja, speziell Ray Alder-Huldiger, werden mit diesem Album definitiv ihr "Licht" (bzw. ihren "Tunnel") finden!

Mr. McMaster, wir hoffen auf eine Fortsetzung der Angelegenheit, auch wenn es sicher kein einfaches Unterfangen wird, diese "Supergroup" abermals rekrutieren zu können.

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