FISH Songs From The Mirror / Suits - The Remasters Deluxe Edition

Chocolate Frog Records

For those who chose to prog...

2015 verkündete der Ex-Marillion Frontman und gefeierte Solokünstler sein Vorhaben, sich 2020 endgültig aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. Auf der darauffolgenden “Farewell To Childhood”-Tour wurden die ob dieser Hiobsbotschaft bestürzten Fans mit der ultimativ letzten, aber definitiv gradiosen Live-Inszenierung des “Misplaced Childhood”-Albums zum 30. Jahrestag getröstet, anläßlich des ebensolange zurückliegenden Abschieds von seiner Stammband zwei Jahre danach gab er 2017 das komplette “Clutching At Straws” zum Besten.

Mit “Feast Of Consequences” legte Fish 2013 sein letztes neues Solo-Oeuvre vor, seitdem widmet er sich der klanglichen Überarbeitung seines Backkataloges, den er – Zug um Zug – im edlen Digibook-Format samt 46-seitigem Booklet und zwei Bonus-Silberlingen, prall gefüllt mit unveröffentlichtem Live-Material sowie Demos aus drei Dekaden, über den Ladentisch schiebt. 

Zusammen mit dem Tontechniker und Produzenten Calcum Malcolm wurde jedes einzelne Werk liebevoll und gekonnt remastered, der Grafiker Mark Wilkinson, ein Weggefährte seit Marillion-Tagen, war für die aufwändige Gestaltung des Artworks zuständig. Kürzlich erschienen zwei weitere Gustostücke, die der Meister übrigens nicht immer in chronologischer Reihenfolge neu auflegt.

“Songs From The Mirror” von 1993 war Fish’s Abschiedsscheibe bei Polydor, die Tatsache, dass es sich hierbei um ein reines Coveralbum handelte, deutet auf pflichtgemäße Vertragserfüllung hin. Aber Fish wäre nicht Fish wenn er den sattsam (und auch mal weniger) bekannten Songs nicht seinen Stempel aufdrückte: “Boston Teaparty” läßt im Vergleich zur Version des seligen Alex Harvey nichts an Intensität vermissen, Argent’s “Hold You Head Up” kommt mit deutlich härterer Note (und geilem Gitarren-Solo), “Five Years” ist, heute betrachtet, eine beeindruckende Homage an David Bowie, “Apeman” ersetzt Ray Davis’ feine Ironie durch karibische Untermalung und auf “Jeepster” (T. Rex) gibt’s eine Kostprobe “Glam Prog” zu hören… Sehr gelungen, und die Live-Tracks auf Rundling Nummer zwei sind auch nicht von schlechten Eltern, besonders die Acoustic-Version des “Roadhouse Blues” und das Alex Harvey-Tribute mit einem furiosen “Faithhealer” und “Boston Teaparty” zusammen mit der originalen SAHB. Obendrauf kommt noch die DVD “Reflections” mit der sehr persönlichen Rückschau auf “Songs from The Mirror”!

“Suits” war das 1994 erste Album auf Fish’s eigenem Label, erreichte Platz 18 inden UK-Charts und hatte mit “Lady Let It Lie” einen Top 40-Hit im Talon. Auch Songs wie “Pipline”, “Jumpsuit City”, “Raw Meat”, “Fortunes Of War” und “Somebody Special” waren über die Jahre immer wieder Fixstarter auf den Setlists und auch im Programm der Acoustic-Tour “Fishhead’s Club” 2010/2011. Dazu kommen hier zwei weiter Tonträger mit Album-Demos und richtig feinen Live-Versionen, die auf diversen Tours aufgezeichnet wurden.

In allen Belangen hochwertige Neuauflagen, die Fish-/Marillion- und überhaupt Prog-Community wird’s zu schätzen wissen!

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