Warum fünf Jahre seit dem letzten Studioalbum „Second Nature“ vergangenen sind, erklärt sich durch die Betätigungsfelder die beiden Workaholics Mike Portnoy und Neal Morse von selbst. Die beiden könnten wohl ganz locker allein für ein Festival-Billing sorgen (und für absolut wunderbares obendrein!), würde man nichts weiter als sämtliche Formationen, bei denen sie mitpartizipieren an einem Ort versammeln.
Da zu FLYING COLORS auch noch DEEP PURPLE-Gitarrist Steve Morse, der ebenso nicht gerade zu den untätigen Zeitgenosse sowie sein früherer DIXIE DREGS-Kollege Dave LaRue und der auch als Solo-Künstler aktive Sänger Casey McPherson zählen, kann man sich in etwa vorstellen, wie penibel im Vorfeld diverse Zeitpläne durchgeackert werden haben müssen.
Die Aufnahmen selbst scheine dagegen verhältnismäßig hurtig übe die Bühne gebracht worden zu sein und auch das Songwriting selbst dürfte den Herren leicht von der Hand gegangen sein. Letzteres lässt sich auf Grund der locker-luftigen Kompositionen, denen ein hohes Maß an Spontanität zu attestieren ist, nachvollziehen.
Ebenso der Spaß, den das Quintett beim Einspielen von Tracks wie ‚Love Letter‘ (inklusive einer Hommage an die „Fab Four“), ‚Geronimo‘ (ein satt groovender Prog-Rocker mit dezentem Jazz/Fusion-Flair), dem mit diversen KANSAS-Verbeugungen ausstaffierten ‚Cadence‘ sowie dem zunächst nachdenklichen, in weiterer Folge lässig beschwingten, zehnminütigen ‚Last Train Home‘ gehabt haben muss.
So weit, so gut. Dennoch sei erlaubt die Frage stellen, ob gediegen losrockende, aber dennoch im entspannten Prog angesiedelte Tracks wie etwa ‚More‘ oder ‚Crawl‘ nicht besser unter dem Banner TRANSATLANTIC hätten veröffentlicht werden sollen, zumal man den Eindruck erhält Steve Morse hätte sich dabei ein wenig einschränken müssen.
Da diese Frage aber ohnehin nur die Herren Portnoy und Neal Morse beantworten werden können, wollen wir es gut sein lassen und freuen uns einfach darüber, dass die beiden das Thema FLYING COLORS noch nicht für erledigt erklärt haben. Und außerdem soll sich ja demnächst auch bei TRANSATLANTIC wieder etwas tun…….
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