In der Steppengegend von Nordost-Kazakhstan befand sich das Semipalatinsk-Testgelände, bekannt als “Polygon”, auf dem einst ein rundes Viertel der weltweiten Atom-Tests stattgefunden hat. Die schier unendliche, flache und scheinbar unbewohnte Landschaft bot den Sowjet-Bonzen ausreichend Anonymität und Isolation für ihre Untaten.
Die Violinistin und Komponisten Galya Bisengalieva kehrt auf ihrem zweiten Album dorthin zurück, zu den Menschen die diese Gegend Heimat nannten, zu ihren Lebens-Geschichten, die Bisengalieva in einer siebenteiligen Suite verabeitet. Die mehrspurige Überlagerung der Geigenklänge mit elektronischer Tüftelei erzeugt aufwühlende Stimmungsbilder von wilden Landschaften und deren radiologischer Verstrahlung.
Starker Tobak allemal.