GENERATION AXE The Guitars That Destroyed The World: Live In China

ear music

Härter, schneller, fester...

Mal ehrlich, es war ja auch schon wieder an der Zeit für ein Super-Gitarristen-machen-gemeinsame-Sache-Projekt, oder? Mitte der 90er hatte Joe Satriani die Idee zur G3-Konzertreihe und tourte erst mal mit Steve Vai und Eric Johnson (auch Kenny Wayne Sheperd war zu Anbeginn dabei) durch die USA, wobei jeder der Herren einen eigenen Set zum Besten gab und man zum Abschluß dann gemeinsam ausgiebig dem Jammen frönte. In folgenden Jahren traten G3 in stetig wechselnder Besetzung in Erscheinung und hatten u.a. mit Robert Fripp, Uli Jon Roth, Michael Schenker, Brian May, Paul Gilbert, Steve Lukather, Andy Timmons, Guthrie Gowan, Steve Morse und John Petrucci die veritable Oberliga am Start. Satriani und Vai zogen das Konzept mit sporadischen Tourneen bis 2016 durch, dann hatte man offenbar die Lust daran verloren…

Steve Vai dürfte es aber bald darauf wieder gejuckt haben und so hat der gute Mann unter dem neuen Prädikat GENERATION AXE erneut ein paar honorige Kollegen um sich geschart. Die Aufwärmphase absolvierte das neue Lineup mit Nuno Bettencourt, Zakk Wylde, Yngwie Malmsteen und dem ANIMALS AS LEADERS-Klampfer mit einer US-Konzertreihe um dann 2017 den Triumphzug durch Asien anzutreten. Und auf dem vorliegenden Silberling, zum größten Teil Live Recordings von Guangzhou, China, geht’s somit auch richtig zur Sache: Nach dem kollektiv dargebotenen “Foreplay” wird mal der Frischling Tosim Abasi mit der Eigenkomposition “Tempting Time” ins Rennen geschickt und läßt ein amtliches Hochgeschwindigkeits-Prog-Gefrickel vom Stapel, auf “Physical Education”, ebenfalls aus seiner Feder, gibt er sich nur geringfügig zahmer, wenngleich er sich in der Midsection mit Nuno Bettencourt ein fast klassizistisches Tapping-Intermezzo liefert. Jener bleibt dann mit “A Side Of Mash”, einem Medley von EXTREME-Solos, erstmal im Overdrive-Modus, um nach sukzessiver Tempo-Reduktion im Final nochmals ordentlich aufs Pedal zu treten. Auf “Sideways” stößt dann Zakk Wylde hinzu (und hier wird erstmals gesungen), wobei sich Nuno und Zakk weder am Mikro noch hinsichtlich Lick-Bravour etwas schuldig bleiben. So richtig fein wird’s aber dann wenn der BLACK LABEL SOCIETY-Chef seinen Southern Roots huldigt und eine unpackbar fette Version von “Whipping Post” (Allman Bros) zum Besten gibt. Möglichst viele Töne in möglichst kurzer Zeit bekommt man dann – erwartungsgemäß – von Meister Vai (“Bad Horsie”) und Yngwie Malmsteen (“Valhalla/Baroque/etc”-Medley) auf die Ohren, bevor die beiden selbiges im Paarlauf auf “Black Star” praktizieren. Nachdem die Herrschaften (fast) kollektiv (ohne Yngwie) auf Edgar Winter’s “Frankenstein” um die Wette solieren folgt mit das Finale Grande mit “Highway Star” – der DEEP PURPLE-Fundus wird ja bekanntlich immer wieder gerne für Publikums-taugliches Zugabenmaterial zurate gezogen.

Ein heisser Tipp für Fans der hier zitierten Bands, für Gitarren-Eleven sowieso quasi verpflichtend!

http://generationaxe.com