GEORGE DUKE The Aura Will Prevail, Liberated Fantasies

MPS

Einst im Schwarzwald ...

Am 19. Februar 1979 wurde im Wiener Konzerthaus ein denkwürdiges Programm geboten: Joan Armatrading, Support George Duke! Eine spannende Paarung allemal – während Frau Armatrading gerade mit “Rosie” einen ihrer größten Hits am Start hatte zählte auch George mit seinem kürzlich veröffentlichten Longplayer “Don’t Let Go” zu den Shooting Stars des vorherrschenden Jazz Rock-Movements.

Doch hatte sich der ehemalige Frank Zappa/Cannonball Adderly-Sidekick bereits in den Jahren zuvor, sprich 1973 bis 1976, mit seinem überraschende Signing bei den Schwarzwälder Jazz-Spezialisten MPS einem sehr eigenständige Fusion-Konzept verschrieben.

Anfänglich noch im klassischen Trio-Format, in Folge dann mit wechselnder Besetzung und illustren Gästen wie Frank Zappa oder Flora Purim zugange, gibt sich George Duke 1975 auf “The Aura Will Prevail” im Quartett mit SANTANA-Drummer Leon “Ndugu” Chancler, Bass-Legende Alphonso Johnson und der brasilianischen Percussion-Eminenz Airto Moreira die Ehre. Der Opener “Dawn” versteht mit sphärischen Synthie- und Keyboard-Texturen zu begeistern, auf dem slow-funkigen “For Love (I Come Your Friend)” wie auch auf der süffigen Ballade zeigt sich George dazu als Samt-stimmiger Vokalist, ganz dem Zeitgeist der Soul-Ära entsprechend. “Floop De Loop” fährt mit monumentalen Tastenläufen und einem ebensolchen Bass-Solo auf und “Malibu” kommt mit mitreißendem Samba-Rhythmen um die Ecke, die dann auf dem Outro “The Aura” nochmals für Stimmung sorgen. Bevor sich ein gewisser Mainstream-Eindruck zu manifestieren beginnt, wirft der Majestro die Zappa-Komposition “Echidna’s Arf” mit herzhaft losgelösten Strukturen in die Runde, mit “Uncle Remus”, ebenfalls aus der Feder seines ehemaligen Brötchengebers, stellt sich wieder ein gewisses Maß an (vokaler) Besinnlichkeit ein.

Auf dem abschließenden Werk des MPS-Zyklus, “Liberated Fantasies”, hat George die Verquickung seiner Fusion-Klänge mit massentauglichen R&B-Komponenten konsequent weiterverfolgt. Leon “Ndugu” werkt nach wie vor an den Kesseln, den Tieftöner bedient nun ein gewisser Embamba und mit Napoleon Murphy Brock (vocals) und Ruth K. Underwood (Vocal) sind wieder zwei Zappa-Alumni mit von der Partie, die Gitarren Gast-Abteilung zeigt sich mit Daryl Stuermer (Jean-Luc Ponty, GENESIS) und George Johnson (BROTHERS JOHNSON) ebenso hochkarätig besetzt. “Don’t Be Shy”, “Seeing You” und “I C’n Hear That” sind hier überaus gefällige Versatzstücke, auf “Tryin’ And Cryin’” kommt man in den Genuß eines ausgetüftelten Gesangsduetts zwischen George und Napoleon und mit dem fast 10-minütigen, instrumentalen Titeltrack samt massig hochkarätigem Gefrickel kommen auch anspruchsvolle Gemüter auf ihre Kosten.

Essentielle Neuauflagen, klanglich bravourös optimiert!

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