GHALIA & MAMA’S BOYS Let The Demons Out

Ruf/Lotus

Boogie Chillen’

 

Erstmal die mögliche Verwirrung aufklären: Bei MAMA’S BOYS handelt es sich nicht um die irischen Rocker mit Pat McManus sondern um eine gestandene Blues-Formation aus St. Louis. Und die Wiege der aparten Sängerin/Gitarristin stand nicht im tiefen amerikanischen Süden sondern in Brüssel, nach Lehrjahren als Straßenmusikerin und ersten Erfolgen mit ihren Bands The Naphtalines und Voodoo Casino wagte Ghalia Vauthier den Sprung über den großen Teich.

Sie tourte auf den Spuren ihrer musikalischen Vorbilder durch die Staaten, in Louisana kreuzten die local heroes MAMA’S BOYS ihren Weg - die verbindende Chemie war schon bei den ersten Sessions nicht zu überhören und somit waren die Herren flugs als Studioband für den vorliegenden Longplayer verpflichtet.

Der Opener “4am Fried Chicken” kommt mit salopper Boogie-Schräglage einher und stellt neben Ghalias beeindruckenden Vocals die Harmonica-Parts von Johnny Mastro ins Schaufenster, der auch die weiteren Tracks maßgeblich zu prägen versteht: ob quasi riffend, solierend oder “nur” hintergründig begleitend interagiert er vortrefflich mit der Gitarren-Darbietung der jungen Dame, die mit knappen, prägnanten Soli und gelegentlichen Fuzz- und Slide-Exkursionen zu begeistern versteht.

Hier wird erstklassiger, rockender Blues vom Fass geboten, mit ausgepägtem Traditionsbewusstsein und unverhohlen zu Schau gestellten Einflüssen von erdigem Chicago Blues (“Let The Demons Out”) bis hin zum Canned Heat-Clone (“Hiccup Boogie”), im temporeduzierten Sektor sorgt “Addiction” für nachhaltige Gänsehaut.

Echt fett!

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