Selten war ein musikalischer Nachruf treffender tituliert – der 2016 verstorbene EAGLES-Musiker und Solokünstler lächelt vermutlich ob dieser Hommage wohlwollend von seiner Wolke. Die Einzel-CD ist vermutlich obsolet da der Fan und Sammler alle darauf vertretenen Stücke längst sein eigen nennt, die Longbox mit drei Tonträgern und einer DVD hingegen zumindest zur Hälfte unverzichtbar.
Ok, der erste Rundling bietet das oben angesprochene Greatest Hits-Programm, der zweite bietet Einblick in das nicht so weithin bekannte Songmaterial mit Fokus auf den letzten Longplayer “After Hours”, der mit sieben Songs hier vertreten ist. Glenn’s Interpretation von Swing-Klassikern war wohl nicht jedermanns Sache, zeigte aber eine Seite des versatilen Künstlers die auch bei Kollegen wie Bob Dylan oder Rod Stewart von Erfolg gekrönt war.
Das wahre Schmankerl befindet sich dann auf CD Nummer drei: Als Glenn Frey 1968 von Detroit nach Californien zog traf auf John David Souther, der ebenfalls aus der “Motor City kam. Die Chemie stimmte auf Anhieb und die beiden spielten unter dem Namen LONGBRANCH/PENNYWHISTLE ein Album ein, das mit Tracks wie “Bring Back Funky Women” und “Rebecca” Hinweis auf spätere Großtaten lieferte und mit James Burton, Ry Cooder und Larry Knechtel top notch-Musiker an Bord hatte. Bis dato niemals auf CD erschienen, das rare Vinyl wird zu absurden Preisen gehandelt.
Den Abschluss macht die DVD “Strange Weather/Live In Dublin”, die bis dato einst nur auf VHS erschienen ist – das Booklet verrät keine Details bezüglich technischer Optimierung, man kann allerdings getrost davon ausgehen das es an der Bild- und besonders an der Tonqualität wenig auszusetzten gibt. Mit dem stürmischen “Smuggler’s Blues” mit fetter Bläseruntermalung oder dem abschließenden Smoocher “Desperado” samt stimmkräftiger Publikumsmitwirkung kann man hier genüßlich in Reminiszenzen schwelgen.
Thank you for the music!