GRAHAM BONNET BAND Day Out In Nowhere

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Noch immer relevant

Auch wenn der alte Haudegen vor geraumer Zeit beschlossen hat, sich von ALCATRAZZ zurückzuziehen, ist das Thema Ruhestand nach wie vor nichts für ihn. Im Gegenteil, nach "The Book" und "Meanwhile, Back In The Garage" kredenzt er mit "Day Out In Nowhere" erneut ein Album mit der nach ihm benannten, und logischerweise von ihm geführten Band.

Zu der zählt neben seiner langjährigen Partnerin Beth-Ami Heavenston am Bass und dem ebenso schon einige Zeit mit Bonnet kooperierenden Gitarristen Conrado Pesinato, aktuell Keyboarder Alessandro Bertoni sowie Drummer Shane Gaalaas.

Obwohl sich Pesinato im Verlauf des Albums als wahrer Saitenkünstler und Solist im Stil der "alten Meister" (bzw. der früheren Bandkollegen von Graham Bonnet) erweist, geben sich auch Jeff Loomis und Roy Z als Gast-Gitarristen ein Stelldichein. Ebenso mit von der Studio-Part(y)ie waren Don Airey sowie John und Mike Tempesta, und noch einige mehr.

Das Ergebnis lässt sich einmal mehr eindeutig als typisches Bonnet-Album bezeichnen. Neben seiner immer noch zweifelsfrei intakten Stimme ist nämlich auch "Day Out In Nowhere" vor allem von der feinen Gitarrenarbeit geprägt. Conrado mag bisweilen noch nicht wirklich großartig bekannt sein, er versteht es aber wirklich gut den Songs die entsprechenden Emotionen mit seinem Arbeitsgerät zu verabreichen. Sein Spiel lässt sowohl Michael Schenker als auch Ritchie Blackmore als Einfluss erkennen, ab und an lässt er zudem auch mit klassisch inspirierten Läufen in Yngwie Malmsteen-Manier aufhorchen.

Scheint, als ob Graham exakt nach einem Musiker gesucht hat, der mit den bisherigen Stationen seiner Karriere nicht nur vertraut ist, sondern auch entsprechendes Material zu liefern im Stande ist. Conrado ist diesbezüglich ein Volltreffer!

Denn wie Graham selbst im Vorfeld verlautbaren hat lassen, sind auf "Day Out In Nowhere" jede Menge Reminiszenzen an seine früheren Kooperationspartner zu vernehmen, auch wenn er sich an keine der Formation allzu direkt annähern hat wollen.

Dennoch stellt das Album in gewisser Weise eine Retrospektive auf die Karriere des extravaganten Frontmannes dar. Die ganz großen Hits sind darauf zwar nicht enthalten, seiner Fanschar wird aber auch dieser Dreher munden. Graham hat nämlich weder etwas von seinem Charisma noch an Relevanz eingebüßt.

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