Graham NASH Live - Songs For Beginners / Wild Tales

Proper Records / Bertus Musikvertrieb

Zeitlos, und immer noch relevant

Nicht vielen Künstlern ist die Ehre zuteilgeworden, gleich zweifach in die „Rock and Roll Hall Of Fame“ aufgenommen worden zu sein. Einer davon ist Graham Nash, der im Februar dieses Jahres seinen 80. Geburtstag feiern durfte.

Karriere machte der gebürtige Brite zunächst in den frühen 60er Jahren mit THE HOLLIES, wo er im Laufe der Zeit zum Hauptsongwriter avancierte. Jedoch nicht sehr lange, denn Graham verließ die Band 1968 wieder, und dass, obwohl die Formation ihre erfolgsreichste Phase hatte.

Der Grund dafür lag an einer Bekanntschaft, die er in den USA gemacht hatte. Er hatte nämlich einen gewissen David Crosby kennengelernt, mit dem er sich recht bald auf eine musikalische Kooperation geeinigt hatte. Zusammen mit ihrem Mitstreiter Stephen Stills legten sie 1969 das selbstbetitelte Debütalbum eines Bandprojektes vor, das es zu Weltruhm bringen sollte: CROSBY, STILLS, NASH und YOUNG.

Der Rest der Geschichte ist bekannt. Ebenso, dass Graham NASH immer wieder Solo-Alben veröffentlichte. Zuletzt „This Path Tonight“, das 2016 in die Läden gewuchtet wurde. Zu seinen ersten beiden, „Songs For Beginners“ und „Wild Tales“, die 1971 bzw. 1974 erschienen, scheint der gute Mann eine ganz besondere Beziehung zu pflegen. Deshalb hat er die Songs davon auch vor drei Jahren im Zuge einer US-Tournee erneut zur Aufführung gebracht. Davon gibt es nun einen, zwar ein wenig umständlich, aber dafür auch unmissverständlich, betitelten Live-Mitschnitt zu hören.

Insgesamt 20 Tracks sind es, die darauf verewigt sindo, und von Graham mit einem siebenköpfigen Ensemble (zu dem unter anderem auch seine langjährigen musikalischen Partner Shane Fontayne (G, V) and Todd Caldwell (K, V) zählen) mit spürbarer HIngabe dargeboten wurden. Darüber hinaus gibt es das eröffnenden, einst seinen Eltern gewidmete ‚Military Madness‘ am Ende auch noch in einer „Radio-Version“ zu hören.

Die irgendwo in der Grauzone von Folk, Rock und Country zu verortende Musik von Graham NASH lässt sich schlicht als „zeitlos“ bezeichnen, und auch seine Texte haben anno 2022 nichts von ihrer Relevanz verloren.

Im Gegenteil. Nummern wie ‚Chicago - We Can Change The World‘, ‘Prison Song’ oder ‘Grave Concern’ mögen zwar ohne jegliche mit Entertainment-Hintergedanken entstanden, und in erster Linie dafür gedacht gewesen sein, um auf Missstände hinzuweisen. Doch dass der gute Mann das auch nach seinem 80. Geburtstag noch tun muss, hätte er wohl niemals gedacht.

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