Nahezu zehn Jahre hat es gedauert, ehe dieses Quintett aus Saarbrücken einen Nachfolger zum seinerzeit durchaus positiv aufgenommenen Debüt "Into The Grave" serviert. Zwar ist die Besetzung unverändert geblieben, den damals noch vorhandenen, relativ hohen Anteil an deftigem Thrash Metal hat man jedoch inzwischen komplett eliminiert.
Die seinerzeitige Stilbeschreibung "Thrash’N‘Doom Metal" ist demnach Geschichte, doch das ist nicht weiter tragisch, zumal das Material gehörig an Klasse zugelegt hat. Nicht zuletzt, weil GRAVETY ihren Doom jetzt mit einer amtlichen Epic Metal-Schlagseite versehen haben, und sich daher auch für eine Klientel interessant machen, die Underground-Ikonen wie MANILLA ROAD oder ATLANTEAN KODEX zu ihren Favoriten zählt.
An letztgenannte erinnern die Saarländer auch durch Sänger Kevin Portz, der zwar noch nicht über die Ausdrucksstärke von Markus Becker verfügt, zumindest aber eine ähnliche Phrasierung an den Tag legt. Nachzuhören vor allem in den Longtracks ‚'Tower Of Ghenjei', 'Unleash The Flame' und 'Tales From the Fallen', die sich generell als die stärksten Tracks der Scheibe entpuppen.
Zwar lassen GRAVETY auch bei kurzen und knackigen Kompositionen wie 'Red Mountain' oder 'Carry On The Flame' (Ohrwurm!) keine groben Qualitätsmängel erkennen, an die Intensität ihrer Monumental-Tracks kommen sie damit aber nicht heran.
Die Zielgruppe sollte hiermit Bescheid wissen, die Ausrede, GRAVETY nicht zu kennen, gibt es demnach nicht mehr. Bleibt bloß noch zu hoffen, dass es nicht wieder eine Dekade dauert, ehe wir Nachschub erhalten!
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