Von einem kurzzeitigen Phänomen kann im Fall dieser Band längst keine Rede mehr sein, denn exakt 22 Jahre nach ihrem Debüt liefern die Schweden mit "Dominion" ihr inzwischen elftes Studioalbum ab. Da sich die Formation in den langen Jahren ihrer Existenz eine gewaltige Fanbase erspielen konnte, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Erwartungshaltung im Vorfeld riesig ist.
Zwar hat sich im Laufe der knapp zweieinhalb Dekaden immer wieder auch eine gehörige Anzahl an kritischer (neidischer?) Stimmen erhoben, die HAMMERFALL seit dem zweiten Album Ideenmangel unterstellt, oder ihnen gar jegliche Existenzberechtigung auf Grund des Festhaltens an einer „Erfolgsformel“ abspricht, die Band hat sich davon aber nicht im Geringsten von ihrem Weg abbringen lassen.
Das ist auch auf "Dominion" nachvollziehbar, dem zweiten Dreher für ihr aktuelles Label. Das Album wird von atmosphärischen Gitarren eröffnet, die schwer nach Michael SCHENKER klingen und somit das Herz jedes Traditionalisten erwärmen werden, bevor die Mannschaft den Opener 'Never Forgive, Never Forget' mit mächtig Dampf vorantreibt. Diese Double-Bass-Granate ist jedoch nicht die einzige Abgeh-Nummer, immer wieder (u.a. in 'Testify', 'Bloodline' oder 'Dead By Dawn') ist festzustellen, dass es HAMMERFALL gehörig krachen lassen. Und das nicht bloß vom Tempo her, auch hinsichtlich der Riffs und der Melodien scheint sich der Fünfer an den frühen Scheiben orientiert zu haben.
Balladeske und eher ruhigere Töne gibt es zwar selbstredend auch immer noch, jedoch in verhältnismäßig geringem Ausmaß und zudem absolut kitschfrei. Wie üblich ist auch der Hymen-Faktor verdammt hoch, wobei diesbezüglich der auf Anhieb einprägsame Titelsong sowie die gelungene, der schwedischen Szene gewidmete Hommage '(We Make) Sweden Rock' zu gefallen wissen. Zwar weiß man von den Schweden seit den Anfängen, dass sie ihren Idolen immer wieder gerne Tribut zollen, ein Vorhaben wie dieses haben aber selbst HAMMERFALL noch nicht gewagt. Coole Sache, einen Song sämtlichen Generationen von Rockern der Heimat zu widmen! Anzunehmen, dass die Fans dafür auch HAMMERFALL entsprechend huldigen werden.
Bestimmt aber auch für "Dominion" als Gesamtpaket, denn in dermaßen starker Form hat man die Herren nun wahrlich schon länger nicht mehr erleben dürfen!
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