Wer mit den ersten Veröffentlichungen nicht vertraut ist, oder die Schweden gar erst mit ihrem letzten Dreher "II" für sich entdeckt hat, wird feststellen, dass sich seit diesem Album etwas geändert hat. Korrekt, es ist der Gesang, der stammt nämlich wieder von Kenny Leckremo, der die Stelle seines Nachfolgers Erik Grönwall wieder übernommen hat. Der gebürtige Finne hat zwar keine grundlegend anders klingende Stimme als Erik, unterscheidet sich aber was den Ausdruck und den „Rotz“ in den Stimmbändern betrifft, doch erheblich vom zu SKID ROW abgewanderten Schweden.
Dass es nur an Kenny liegt, dass die Formation ihren von Grund auf gefällig angelegten, zwingend melodisch ausgeführten Hard Rock nunmehr mit einer noch etwas dickeren AOR-Patina versehen hat, ist zwar zu bezweifeln. An der Tatsache, dass die Jungs eine ganze Wagenladung an feinen Tracks in eben jener Schnittmenge abgeliefert haben, gibt es aber nichts zu rütteln. Durchaus denkbar sogar, dass es H.E.A.T. nun endgültig gelingt, nicht mehr nur in Europa als große Nummer in dieser Nische gehandelt zu werden, sondern sich endgültig auch in den US Of A zu etablieren. Die Voraussetzungen dafür waren zwar schon mit "II" mehr als nur ordentlich, die letzten beiden Jahre haben der Band aber einen Strich durch die (Tournee-)Planung gemacht.
Unter den nunmehr wieder normalisierten Bedingungen sollte es aber auf jeden Fall möglich sein, dass die Burschen auch dorthin gelangen, wovon sie ganz offensichtlich träumen: 'Hollywood'. Doch nicht nur mit diesem Ohrwurm liefert die Truppe erneut feinen Stoff für das verwöhnte Ohr. Selbiges trifft auch auf 'Nationwide' zu, und auch 'Back To The Rhythm', 'Not For Sale', und das für die Band ungewohnt harte 'Demon Eyes' erweisen sich als potentielle Chartbreaker.
Deshalb sollte man den Jungs auch keinen Strick daraus drehen, dass sie für das zunächst balladeske, sich allmählich aber doch zum Rocker steigernde 'One Of Us' die Kitschdose ein wenig zu weit geöffnet haben, und auch 'Paramount' ein wenig zu viel „Zuckerwatte“ abbekommen hat.
Alles in allem ist H.E.A.T. nämlich auch mit "Force Majeure" fraglos ein empfehlens- und hörenswertes Album gelungen!
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