Zum Glück betrachten viele Musiker das Business als nicht ganz nicht so ungerecht wie ihre Fans. Die Bay Area-Haudegen von HEATHEN zählen definitiv zu jener Spezies, ziehen sie ihren „Stiefel“ - mit einer knapp zehnjährigen Unterbrechung – seit mittlerweile gut 40 Jahren konsequent durch. Und das, ohne auch nur ansatzweise finanziell reüssieren zu können.
An Hingabe mangelte es dem Fünfer dabei noch nie. Im Gegenteil, ein Garant für gewaltige Live-Shows waren und sind die US-Amerikaner immer schon gewesen. Ganz egal, ob die Herren als Support von Formationen wie den brasilianischen „Durchstartern“ SEPULTURA anno dazumal im „Rockhaus“ loslegten wie die Feuerwehr, oder später als Headliner in kleinen Clubs wie dem „Escape“, oder dem „Viper Room“ den Schweiß von der Decke tropfen haben lassen, auf der Bühne gab es jedes Mal eine wahre Machtdemonstration.
Für energiegeladene Auftritte sorgen HEATHEN noch immer, sehr zur Freude ihrer zugegebenermaßen überschaubaren, aber sehr treuen Fangemeinde. Ihr technisch anspruchsvoller Stil ist zwar live immer von den Mischpult-Technikern (und der entsprechenden Anlage in den Clubs) abhängig, was durchaus auch ein Grund dafür sein mag, dass es bislang noch kein Live-Album der Band gegeben hat. Da man aber kompetentes Personal dafür in der Band (Kragen Lum, der u.a. als Gitarrist von PROTOTYPE und EXODUS bekannt ist und zudem einen guten Ruf als Produzent diverser Video-Games innehat) bzw. zur Seite (Zeuss – der gute Mann hat mittlerweile sicher schon mehr als 100 Tonträger produziert und dabei mit so unterschiedlichen Künstlern wie HATEBREED, LAMB OF GOD und QUEENSRYCHE gearbeitet)) hat, kann eigentlich nichts schiefgehen.
So war es offenbar auch bei den, für ihr erstes Live-Album mitgeschnittenen US-Shows anlässlich der »Bleed The World«-Tour vor zwei Jahren. Die Gigs fanden zwar in einem eher intimen Rahmen statt, wurden aber von den Fans aber abgefeiert, als gäbe es kein Morgen. Die Band wusste das zu quittieren und gab Abend für Abend Vollgas. Das wiederum intensivierte die euphorische Stimmung im Auditorium ebenso, wie die Tatsache, dass sämtliche Studioalben in der Setlist berücksichtigt wurden.
Zwar hätte „Bleed The World“ für mein Dafürhalten gerne auch viel länger ausfallen dürfen, doch man will ja nicht unbescheiden sein und nimmt, was man bekommt. Und an der Tatsache, dass Perlen wie ‚Dying Season’ ‚Sun Im My Hand‘, oder ‚Hypnotized’ mit zum allerbesten zählen, das man landläufig „Thrash Metal“ nennt, ändert das ohnehin nichts!
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